1000 Yen gegen die Japaner!
In der heutigen Weltcüpli-Kolumne schaut Redaktor Jürg Spielmann zurück auf die ersten Internationalen Adelbodner Skitagen im Jahr 1956.

Die grossartigen Sieger vom Chuenisbärgli sind gefeiert. Daniel Yule und Zan Kranjec drückten der 64. Auflage des Skifestes den Stempel auf. Und auch Christian Haueter ist ein Sieger. «Der Hirscher wird sicher nicht auf dem Podest stehen», hatte der neue Weltcup-Chef und Hobby-Prophet vor den Weltcup-Klassikern wohlwissend orakelt. Während der vorangegangenen vier Rennen war Marcel Hirscher der unbestrittene Adelbodner Platzhirsch: 2018 und 2019 stand der Salzburger im «Riesen» wie im Slalom zuoberst am Stockerl.
Sind Sie ein Skisport-Experte? Dann dürfte Ihnen die folgende Frage kaum den Angstschweiss in die Skisocken treiben: Wer reüssierte 1956 bei den ersten Internationalen Adelbodner Skitagen? «A Österraicher?» «Ö Fraacee?» «Ä Schwiizer?»
Weder noch! Igaya Chiharu war es. Ein Japaner. Kein Witz. Schenkt man den Geschichtsbüchern Glauben, liess er in dichtem Nebel und bei Schneefall 36 Konkurrenten hinter sich. Kaum jemand nahm von diesem Skisport-historischen Paukenschlag Notiz. Denn damals mussten sich die Adelbodner noch mit einem kurzen «Tagesschau»-Bericht begnügen.
Heute verfolgen die Rennen weltweit über 8 Millionen Fernsehzuschauer. In Sachen TV-Präsenz waren die Kollegen aus Wengen übrigens rasanter unterwegs: Bei der Adelboden-Premiere 1956 wurde das Lauberhorn-Spektakel erstmals live vom Schweizer Fernsehen übertragen. Selbiges werden die Bewegtbild-Beamten vom Leutschenbach auch am kommenden Wochenende tun.
Glauben Sie mir: An den nunmehr 90. «Horerenne» wird weder Frühpensionär Hirscher noch irgendein quirliger Asiate vom Siegertreppchen strahlen. Darauf wette ich glatt 1000 japanische Yen. Zugegeben, das ist in etwa nur, was ein von Vreni Schneider besungenes «Kafi am Pistenrand» kostet. Aber man weiss halt nie.
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