Thuner- und BrienzerseeFast 200’000 Schiffspassagiere weniger
Im vergangenen Sommer beförderte die BLS Schifffahrt knapp 200’000 Passagiere weniger als noch im Vorjahr. Ab nächstem Montag gilt bereits der Winterfahrplan.

Fehlende Touristen aus dem Ausland, die wegen der Pandemie gar nicht erst angereist sind. Zurückhaltende Touristen aus dem Inland, die wegen der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr den Gang aufs Schiff meiden. Für die BLS Schifffahrt war der Sommer 2020 ein äusserst schwieriger. Am Montag hat das Unternehmen nun mitgeteilt, dass es bereits ab nächstem Montag, 19. Oktober, – und damit vorzeitig – auf den Winterfahrplan umstellt. Der Herbstfahrplan vom 19. Oktober bis am 8. November, der zusätzliche Schiffskurse umfasst hätte, fällt damit weg.
Konkret verkehrt mit dem Winterfahrplan auf dem Thunersee täglich noch ein Schiff von Thun nach Interlaken-West und zurück. Sonntags fährt ausserdem ein Brunch-Schiff von Thun nach Spiez und retour. Auf dem Brienzersee wiederum geht die Saison 2020 am 18. Oktober ganz zu Ende. «Auch in dieser Wintersaison plant die BLS Sonderschiffe wie etwa der Winterdampf oder das Fondueschiff auf dem Thunersee oder das Adventsschiff auf dem Brienzersee», heisst es. Der Winterfahrplan gilt voraussichtlich bis am 1. April 2021.
Ein Drittel Gäste weniger
Bereits im August hatte Claude Merlach, Leiter BLS Schifffahrt, in einer Zwischenbilanz gegenüber dieser Zeitung erwähnt, dass die BLS und die ganze Schifffahrtsbranche in der Schweiz wegen der Maskenpflicht sich um «rund ein Drittel im Minus» bewege. Auf Anfrage hat BLS-Mediensprecherin Helene Soltermann diesen Trend für den ganzen Sommer bestätigt: «Auch von Anfang Juli bis Ende September insgesamt betrug der Passagierrückgang rund ein Drittel.»
Auf dem Thunersee wurden in den betreffenden zwölf Wochen 120’000 Personen weniger gezählt als in derselben Periode des Vorjahrs. Laut Soltermann entspricht dies einem Rückgang von 35 Prozent. Auf dem Brienzersee belief sich das Minus auf 78’000 Personen (–34 Prozent). Über die ganze bisherige Saison hinweg waren wegen der Corona-Krise – im Vergleich zur Saison 2019 – sogar 54 Prozent weniger Passagiere mit den BLS-Schiffen unterwegs.
Schweizer Gäste halfen
Obschon die BLS keine Statistik führt, welche die Gäste nach Nationalität aufschlüsselt, unterstreicht Mediensprecherin Helene Soltermann die Wichtigkeit der Schweizer im Corona-Sommer: «Die einheimischen Touristen waren auf beiden Seen sehr wichtige Kunden. Sie konnten unsere Hauptsaison zumindest ein bisschen retten.»
Aktuelle Fahrpläne online unter bls.ch/schiff.
gbs/ngg/pd
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