Finalissima für SchaffhausenArdaiz bodigt Thun im Alleingang
Der FC Schaffhausen ist zurück an der Spitze der Challenge League. Joaquin Ardaiz, der Topskorer der Liga, sorgt mit einem Doppelpack beim 5:2 über Thun für den Unterschied.

Als Spielverderber hatte sich der FC Thun zuletzt aufgeführt. Alle vor ihm klassierten Teams mussten Federn lassen. Aarau (3:1) und Vaduz (3:0) wurden bezwungen, Winterthur am vergangenen Freitag mit dem 2:2 vom Leaderthron gestossen.
Schaffhausen allerdings liess sich gestern von den Oberländern nicht bremsen. Vor allem einer nicht: Joaquin Ardaiz. Zweimal sprintete der 23-jährige Internationale aus Uruguay nach dem Seitenwechsel in der eigenen Platzhälfte los, zweimal düpierte er FCT-Goalie Nino Ziswiler gekonnt. Mit seinen Saisontoren Nummer 19 und 20 machte der Topskorer der Liga innerhalb von zwei Minuten mit dem 3:1 und dem 4:1 alles klar.
Das Team von Martin Andermatt und Hakan Yakin verdrängte mit dem Sieg dank dem besseren Torverhältnis Aarau wieder von Platz 1. Am Samstag empfangen die Schaffhauser in der zweitletzten Runde den FCA zum Duell, es könnte im Rennen um den direkten Aufstieg entscheidenden Charakter haben. «Das ist wie eine Finalissima. Wir haben dabei alles in den eigenen Händen und wollen das Ding jetzt durchziehen», sagt Francesco Ruberto selbstbewusst. Schaffhausens Goalie war von 2012 bis 2019 beim FC Thun unter Vertrag gestanden.

Teil einer solch spannenden Schlussphase der Meisterschaft zu sein, hatten sich auch die Thuner gewünscht. Für sie geht es jedoch in den abschliessenden Runden höchstens noch darum, Rang 5 und damit eine Platzierung im vorderen Teil der Liga zu verteidigen. Xamax liegt noch drei Zähler zurück. Der FCT gastiert am Samstag in Wil und empfängt eine Woche später zum Abschluss noch Yverdon in der Stockhorn-Arena.
Havenaars Führungstor
Das Team von Carlos Bernegger erwischte gestern zwar einen guten Start und ging sogar in Führung. Einmal mehr trat dabei Dominik Schwizer einen Eckball zur Mitte, wo Nikki Havenaar mit dem Kopf zur Stelle war. Für den japanischen Innenverteidiger mit holländischen Wurzeln bedeutete dies bereits der siebte Saisontreffer. Die Freude währte indes nur kurz. Nicht einmal zwei Minuten später hatten die Gäste den Rückstand schon wieder wettgemacht.
Wie schnell die Thuner die Führung wieder preisgeben mussten und Ardaiz Blitz-Doppelpack zeigten symptomatisch die Probleme der Oberländer. Ihnen fehlt es in dieser Saison an Konstanz, selbst innerhalb einer Partie gibt es zu viele Auf und Ab. Das bestätigte auch Bernegger. Der Coach wies noch auf die entscheidende Szene hin, in der Gabriel Kyeremateng solo das 2:1 verpasste: «Während Schaffhausen brutal effizient agiert, vergeben wir Chancen alleine vor dem Tor.»
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