Asien sei Dank: OC Oerlikon mit hoher Umsatzsteigerung
Die angeschlagene OC Oerlikon erholt sich weiter: Drei der sechs Arbeitssparten des Technologiekonzerns schreiben wieder schwarze Zahlen.

Im ersten Halbjahr konnte OC Oerlikon trotz einer Flaute im Solargeschäft den Verlust halbieren und den Umsatz um 10 Prozent steigern. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Vor allem dank den Märkten in Asien erhielt OC Oerlikon rund ein Drittel mehr Bestellungen als im Vorjahr, wie der Industrie- und Technologiekonzern am Dienstag mitteilte. Insgesamt betrug das Volumen 2,1 Milliarden Franken.
Ende Juni verfügte das Unternehmen über Bestellungen im Wert von 1,43 Mrd. Franken, dies ist ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Den Umsatz stieg um 10 Prozent auf 1,57 Mrd. Franken, wobei Währungseinflüsse die Erträge um 57 Millionen Fr. schmälerten.
OC Oerlikon verkleinerte den Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 164 Millionen auf 31 Millionen Franken, der Reinverlust sank um rund die Hälfte auf 50 Millionen Franken. Die Oerlikon-Aktie reagierte im frühen Handel mit einem Kursgewinn von 5 Prozent auf 4.37 Franken.
Oerlikon Solar verliert Geld
Drei der sechs Sparten erzielten im Halbjahr operativ schwarze Zahlen. Zwei weitere Sparten, das Textilgeschäft sowie Oerlikon Drive Systems (Antriebssysteme) erreichten im zweiten Quartal einen positiven EBIT. Nur Oerlikon Solar machte einen Betriebsverlust.
In den verschiedenen Geschäftsfeldern konnte OC Oerlikon auch kräftig Aufträge sammeln: Oerlikon Textile erhielt zweieinhalb so viele Bestellungen wie im Vorjahr.
Bei Advanced Technologies kamen vor allem dank der starken Nachfrage nach Maschinen für Blu-ray-Discs (optische Speicher) fast doppelt so viele Aufträge herein. Schlechter lief der Bestellungseingang wiederum einzig bei der Solarsparte, wo er fast zum Erliegen kam (-98 Prozent). Der Auftragsbestand der Sparte sank von 466 auf 216 Millionen Franken.
Das Unternehmen rechnet damit, dass im zweiten Halbjahr mit Ausnahme von Oerlikon Solar alle Sparten operativ schwarze Zahlen schreiben (vor Restrukturierungskosten). Bei der Solarsparte will das Unternehmen den Verlust deutlich verringern. Beim Umsatz stellt OC Oerlikon ein konzernweites Wachstum von rund 15 Prozent in Aussicht.
Noch 500 Millionen Fr. Schulden
Auch die Sanierung verläuft gemäss OC Oerlikon nach Plan. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr tausende von Stellen abgebaut hatte, stieg der Personalbestand in den ersten sechs Monaten 2010 um mehr als 300.
OC Oerlikon will zwischen 2008 bis Ende 2011 die Kosten um rund 400 Millionen Fr. senken. Mittlerweile hätten die Einsparungen rund 320 Millionen Fr. erreicht, heisst es in der Mitteilung.
Finanziell steht das Unternehmen ebenfalls wieder auf solideren Füssen. Ende Juni erreichte die Eigenkapitalquote 35 Prozent, nach 12 Prozent Ende 2009. Die Schulden betrugen 503 Millionen Franken.
Schuldenlast stark gesenkt
Ende 2009 war OC Oerlikon bei den Kreditgebern noch mit über eineinhalb Mrd. Fr. in der Kreide gestanden. Im Mai wurde einem Restrukturierungsplan zugestimmt, der die Schuldenlast um fast eine Milliarde senkte.
Hauptaktionär Viktor Vekselberg musste die Kontrollmehrheit im Verwaltungsrat abgeben. Die Gruppe um Renova, der Beteiligungsgesellschaft des russischen Investors, besitzt jetzt rund die Hälfte am Unternehmen. Notiz an die Redaktion: Folgt weitere ZF nach MK am Nachmittag
SDA/mrs
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