Der Countdown zur Rettung läuft
Schon in wenigen Stunden soll mit der Bergung der eingeschlossenen Bergleute in Chile begonnen werden. Der erste Sanitäter wird voraussichtlich um 1.00 Uhr MEZ zu den Kumpeln heruntergelassen.
Die Testläufe mit der Kapsel «Phönix» an der Mine in Chile sind erfolgreich verlaufen. Der Start der Rettungsaktion für die 33 Verschütteten steht damit unmittelbar bevor.
Der erste Sanitäter werde voraussichtlich am Dienstag um 20.00 Uhr Ortszeit (Mittwoch 1.00 Uhr MESZ) zu den Eingeschlossenen heruntergelassen, teilte die Regierung mit. Ursprünglich sollte die Aktion etwa um Mitternacht Ortszeit (5.00 Uhr MESZ) beginnen. Redaktion Tamedia wird live von der Rettungsaktion berichten.
Es handle sich aber immer noch um eine Schätzung, da der Startschuss für die spektakuläre Aktion davon abhänge, dass der Beton des Fundaments für einen Kran ausreichend ausgehärtet sei.
Bergleuten Kapsel erklären
Nach dem ersten Sanitäter sollten drei weitere in die Tiefe abgelassen werden. Sie sollen die Lage sondieren, letzte Details zur Reihenfolge klären und den Bergleuten die Kapsel erklären. 16 Männer hielten sich für diese Aufgabe bereit.
Da für jeden Kumpel mit Einstieg, Fahrt, Ausstieg und erneutem Herablassen der Kapsel rund eine Stunde veranschlagt wird, werde es fast zwei Tage dauern, bis die Bergung abgeschlossen ist.
Medien werden auf Distanz gehalten
An der Oberfläche angekommen, werden die Männer von einem Arzt untersucht, medizinisch betreut und können sich waschen. Dann kommt das sehnsüchtig erwartete Wiedersehen mit engsten Familienangehörigen.
Immer vier Kumpel gemeinsam werden anschliessend in Helikoptern in das Spital der nahe gelegenen Stadt Copiapó geflogen. Nach einer eingehenden Untersuchung könnten sie je nach Gesundheitszustand nach einem bis zwei Tagen nach Hause entlassen werden.
Medienvertreter sollen mit einer Abschirmung davon abgehalten werden, die ersten Minuten der Bergleute nach der Bergung zu beobachten. Für Journalisten wurde rund 100 Meter von dem Rettungsschacht entfernt eine Plattform errichtet.
Bergleute bitten um Ruhe
Trotz des im Detail geplanten Ablaufs und der Vorkehrungen zum Schutz der Privatsphäre der Bergleute wird über die Männer nach der Bergung alles auf einmal hereinbrechen: Die Wiedersehensfreude mit ihren Angehörigen, der Jubel über die Rettung, die Anteilnahme der gesamten Nation und internationalen Öffentlichkeit.
Die Kumpel sind in den Präsidentenpalast eingeladen, bekommen Angebote, für viel Geld ihre Geschichte exklusiv für Medien, Bücher und Filme zu erzählen.
«Bevor sie Helden sind, sind sie erst einmal Opfer»
Ihr Leben werde sich völlig ändern, sagt der Psychologe Sergio Gonzalez von der Universität in Santiago. «Bevor sie Helden sind, sind sie erst einmal Opfer. Diese Leute, die vom Grund der Mine heraufkommen, sind andere Menschen geworden - und ihre Familien auch.»
In einer Erklärung haben die Männer gebeten, die ersten Tage mit ihren Familien in Ruhe verbringen zu können. Fragen von Journalisten würden sie dann später gerne beantworten. Ein Teil der Familien plane einen Kurzurlaub in Ferienhäusern im Süden und Norden des Landes, was die Psychologen auch sehr empfohlen hatten.
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