Die Unruhe nimmt zu
Ist Mexikos Präsident beratungsresistent? Der Rücktritt seines Finanzministers weckt Befürchtungen.

Kommt in Lateinamerika ein linker Präsident an die Macht, geht bei den Unternehmern und der Oberschicht immer die Furcht um, er werde die Wirtschaft ruinieren. Andrés Manuel López Obrador hat diesen Verdacht im Laufe seiner langen Karriere genährt, weil er mehrmals radikale Eingriffe propagierte. Und er hat ihn phasenweise auch wieder zerstreut, etwa, indem er sich als Bürgermeister von Mexiko-Stadt pragmatisch zeigte.
López Obrador hatte Carlos Urzúa auch deshalb zum Wirtschaftsminister berufen, um Unternehmern, Investoren und Börsianern eine Beruhigungspille zu verabreichen. Dass Urzúa nun zurücktritt, schürt Unruhe in einem Moment,in dem sich Mexiko ohnehinin einer ökonomisch heiklen Phase befindet.
Was den Schaudereffekt noch verstärkt, sind die wütenden Vorwürfe, die der abtretende Minister gegen den Präsidenten erhebt. Denn sie scheinen zu bestätigen, was dessen Gegner schon lange behaupten: dass López Obrador trotz seiner grossen Popularität uneinsichtig und autoritär ist. Das weckt Befürchtungen, die weit über das Ökonomische hinausgehen.
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