«Die Leute in der Hauptstadt werden unzufrieden»
Die USA beenden am Sonntag ihre Kampfeinsätze, an der Front herrscht ein Patt. Politologe Dieter Ruloff ordnet die Lage in Libyen ein und erklärt, unter welchen Umständen Tripolis fallen wird.
Die USA beenden am Sonntag ihren Kampfeinsatz in Libyen und ziehen sich auf eine rein unterstützende Rolle zurück. Die Nato übernimmt das Kommando. Wie ist dies zu verstehen? In Libyen gehen für die USA und ihre Alliierten die militärischen Ziele aus. Man sagt, dass die Kapazitäten der libyschen Armee zu drei Viertel eliminiert sind. Es braucht nicht mehr dermassen viele Flugzeuge. Daher sollen nun die europäischen Staaten die Führung übernehmen, insbesondere Frankreich und Grossbritannien.
Verteidigungsminister Gates ist offiziell gegen eine Bewaffnung der Rebellen. Welche Auswirkungen hat dieser Entscheid auf den Konflikt? Die Rebellen haben sich bislang mit Restbeständen versorgt, welche die libysche Armee zurückgelassen hatte. Durch die Intervention der Verbündeten wurde auch ein Teil des Arsenals der libyschen Truppen eliminiert. Auf beiden Seiten wird die Munition knapp. Das ist aus einer humanitären Perspektive eine gute Nachricht.