Deutschland im Champions-League-Fieber
Bayern- und Dortmund-Fans freuen sich auf das Champions-League-Final. In vielen deutschen Städten sind öffentliche Veranstaltungen geplant. Das Innenministerium dementiert Berichte über eine Terrorwarnung.
In Deutschland gibt es nach Angaben von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) derzeit «keine Hinweise auf Anschlagspläne oder Anschlagsziele». Mit dieser Stellungnahme reagierte Friedrich in Berlin auf einen Bericht von «Spiegel online», wonach eine Terrorwarnung mit Blick auf die öffentlichen Veranstaltungen zum Champion-League-Finale am Abend vorläge.
Der Hintergrund dieser Warnung bleibt unklar. Friedrich wies darauf hin, dass Deutschland schon «seit längerem im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus» stehe. Soweit es Hinweise auf mögliche «Gefährder» gebe, «werden diese Hinweise wie immer sehr ernst genommen». So stünden bei Grossereignissen wie dem Champions-League-Finale die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern «im intensiven Austausch mit ihren europäischen Partnern». Anlässlich des Fussballspiels in London waren in zahlreichen deutschen Städten öffentliche Veranstaltungen geplant. In Berlin wurde eine Fanmeile nahe des Brandenburger Tors eingerichtet.
«Ernstzunehmende» Hinweise
Das Nachrichtenportal «Spiegel online» hatte am Morgen berichtet, der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, habe die Innenminister von Bund und Ländern über das Vorliegen einer Terrorwarnung unterrichtet. Demnach gebe es einen Hinweis darauf, dass mehrere Verdächtige einen Bombenanschlag planten. Gefährdet seien unter anderem die öffentlichen Veranstaltungen anlässlich des Spiels Bayern München gegen Borussia Dortmund, warnte Ziercke laut «Spiegel online». Bei den mutmasslichen Tätern handele es sich um Islamisten. Der BKA-Chef soll die Hinweise als «ernstzunehmend» eingestuft haben.
Ähnliche Hinweise hatte es in der Vergangenheit bereits wiederholt gegeben. Der grösste Teil von ihnen stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. Gleichwohl mussten Besucher von Fanmeilen und anderen Grossveranstaltungen am Abend sich auf verschärfte Sicherheitskontrollen einstellen, wie aus Polizeikreisen verlautete. Am Spielort London herrscht ohnehin seit Tagen Alarmbereitschaft, nachdem zwei mutmassliche Islamisten einen britischen Soldaten in der britischen Hauptstadt auf offener Strasse getötet hatten.
«Die Meldungen sind kein Grund zur Panik»
Einem ARD-Bericht zufolge geht die Warnung des BKA auf einen Hinweis des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zurück. Darin werde allerdings weder ein Tag noch ein Ort für einen möglichen Anschlag genannt. Auch eine Verbindung zu dem Fussballspiel gebe es nicht. Der Hinweis betreffe jedoch eine konkrete Person, die inzwischen auch vom BKA identifiziert worden sei, hiess es. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Russische Sicherheitsbehörden hatten die US-Behörden im Vorfeld des Anschlags auf den Boston-Marathon gewarnt, was jedoch damals nicht ernst genommen worden war.
«Die Meldungen sind jetzt kein Grund zur Panik», sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), dem Sender n-tv zu dem Bericht von «Spiegel Online». Es gelte, die Hinweise weder zu bagatellisieren noch zu dramatisieren. Auch Bosbach sprach von «konkreten Hinweisen» auf Personen, aber nicht auf einen möglichen Anschlagsort oder eine genaue Zeit.
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