Jetzt wird Cameron emotional
Tränendrüse heisst die nächste Stufe des britischen Premier in der Schotten-Frage. Und das tönt dann so: «Mir würde das Herz brechen.» Bringt das die Wende?

Grossbritanniens Premierminister David Cameron hat gut eine Woche vor dem Referendum über Schottlands Unabhängigkeit emotional für den Zusammenhalt des Vereinigten Königreichs geworben. Dieses sei eine «Familie von Nationen», sagte er am Mittwoch in Edinburgh.
Zu dieser Familie gehöre die «starke und stolze Nation» der Schotten seit 300 Jahren freiwillig, so Cameron. «Mir würde das Herz brechen, wenn diese Familie von Nationen, die wir aufgebaut haben, zerrissen würde».
Die Aussagen Camerons sorgten in der britischen Presse für hämische Reaktionen. So schrieb etwa James Chapman von «Daily Mail» via Twitter, der Premier habe am Ende seiner Rede gewirkt, als ob er den Tränen nahe wäre.
Die unbeliebten Konservativen
Cameron, sein Stellvertreter Nick Clegg und Oppositionsführer Ed Miliband reisten nach Schottland, um den Unabhängigkeitsbefürworten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Am 18. September stimmen die Schotten über ihre Unabhängigkeit ab. In Umfragen liegen Befürworter und Gegner der Abspaltung von Grossbritannien etwa gleichauf.
Den Spitzenpolitikern der drei grossen im Londoner Parlament vertretenen Parteien - der Konservativen, der Liberaldemokraten und der Labour-Partei - ging es vor allem um die gemeinsame Geste für den Erhalt Grossbritanniens. Gemeinsame Auftritte waren indes nicht geplant. Die Labour-Partei vertrat die Ansicht, die Konservativen seien in Schottland zu unbeliebt.
Die Queen mischt sich nicht ein
Der Buckingham-Palast stellte klar, dass Königin Elizabeth II. sich nicht in die Debatte einschalten werde. Die Queen sei der Ansicht, dass die Abstimmung Sache des schottischen Volks sei, teilte der Palast mit.
Britische Medien hatten zuvor berichtet, dass die Queen sehr besorgt sei angesichts des möglichen Auseinanderbrechens des Königreichs. Die Queen soll auch bei einer Unabhängigkeit Schottlands dort Staatsoberhaupt bleiben.
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