Polizeieinsatz gegen Demonstranten – dutzende Verletzte
Im Kampf für eine Annäherung der Ukraine an die EU haben sich in der Nacht tausende Menschen in Kiew versammelt. Die Polizei ging mit Gummiknüppeln und Rauchgranaten gegen die Demonstranten vor.

Spezialeinheiten der ukrainischen Polizei haben in Kiew am frühen Morgen gewaltsam eine Demonstration für einen EU-Kurs des Landes aufgelöst. Dabei wurden nach Angaben von Oppositionellen mindestens 35 Menschen festgenommen. Zudem gibt es Berichte von Dutzenden Verletzten.
Die Beamten hätten Schlagstöcke eingesetzt, hiess es. Die Opposition warf den Mitgliedern der Spezialeinheit «Berkut» (Steinadler) vor, sie seien unverhältnismässig hart vorgegangen.
«Meiner Einschätzung nach gibt es Dutzende, vielleicht sogar Hunderte Verletzte», sagte der Abgeordnete Andrej Schewtschenko von der Vaterlandspartei der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko. Die Polizei machte zunächst keine Angaben.
«In einem anderen Land aufgewacht»
Am Vorabend hatten bis zu 10'000 Menschen friedlich für eine EU-Annäherung demonstriert und den Rücktritt von Präsident Viktor Janukowitsch gefordert. Danach harrten noch Hunderte trotz klirrender Kälte an Feuern auf dem Platz aus, bis die Polizei die Kundgebung gegen 3.30 Uhr MEZ auflöste.
Die Ex-Sowjetrepublik hatte auf dem EU-Gipfel zur Östlichen Partnerschaft in Vilnius auf Druck Russlands eine engere Zusammenarbeit und freien Handel mit der EU vorerst abgelehnt. «Nach dem Versagen von Vilnius sind wir in einem anderen Land aufgewacht», sagte der Fraktionschef der Vaterlandspartei, Arseni Jazenjuk.
«Nach Vilnius erinnert die Ukraine an Weissrussland», sagte Jazenjuk mit Blick auf das autoritär regierte Nachbarland.
Opposition ruft zu neuen Protesten auf
Die Opposition in der Ukraine will sich dem Druck der Regierung nicht beugen. Die Regierungsgegner kündigen für Sonntag neue Proteste an. «Wir haben nicht vor, aufzugeben», zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Samstag die Abgeordnete Oleksandra Kuschel.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch