Bewegender Abschied von Ueli Steck
Bewegende Worte, tiefe Emotionen, ein Rückblick auf das Leben von Alpinist Ueli Steck: Im Congress Centre Kursaal fand die Gedenkfeier für den in Nepal verstorbenen Extremsportler statt, moderiert von Mona Vetsch.
«Es ist besser, ein Tiger zu sein für nur einen Tag, als ein Schaf zu sein für tausend Jahre.» Dieses nepalesische Sprichwort habe Ueli Steck viel bedeutet, sagte am Dienstag an der Gedenkfeier im Kursaal Moderatorin Mona Vetsch. Steck habe sein Leben als Tiger gelebt, so bedingungslos, wie es nur grosse Leidenschaft möglich mache. Stecks Ehefrau Nicole hatte sich diesen Auftakt für die Gedenkfeier gewünscht.
Atmosphäre der Trauer
Zu dieser letzten Ehre für Ueli Steck, den Ende April in Nepal verstorbenen Alpinisten, war die Konzerthalle im Interlakner Kursaal zu gut drei Vierteln besetzt. Gedämpftes Licht, zugezogene Vorhänge, leises Stimmengemurmel: Es herrschte eine Atmosphäre der Nachdenklichkeit, der Trauer und grossen Respekts. Zeitweise ertönte sanfte Musik.
Auf der Leinwand waren Dias und Videos von Ueli Steck und Freunden bei Bergbesteigungen zu sehen: Ueli beim Rasieren oder Diskutieren mit Sherpas, beim Erklimmen senkrechter Felswände oder siegesstrahlend auf atemberaubend hohen Berggipfeln.
Drei Freunde schauen zurück
Ueli Bühler, enger Freund, Mentor und CEO der UB Sports GmbH, sprach über Stecks behütete Kindheit im Emmental. Steck machte dort eine Lehre als Zimmermann. Die beiden Freunde lebten einige Zeit in einer WG in Gsteigwiler. Bühler: «Das waren unsere Flegeljahre.»
2008 zog Steck aus, um seine Nicole zu heiraten. «Wir feierten ein wunderschönes Fest, tanzten die ganze Nacht.» Bühler erklärte wehmütig: «Ueli lebte sehr intensiv und hatte noch so viel vor – ein wunderbarer Mensch, der in unseren Herzen eine riesige Lücke hinterlässt.»
Bergfotograf und Freund Röbi Bösch sagte: «Ich glaube, dass Ueli im Moment des Unfalls glücklich war, weil er in seinem geliebten Stil ‹leicht und tifig› unterwegs war. Wir wissen nicht, was dann passierte. Das Quäntchen Glück, das man in solchen Momenten braucht, hat Ueli leider nicht gehabt.»
Bösch las Nachrufe vor, wie etwa: «Ueli Stecks Stil hat die Tür zu neuen Dimensionen des Alpinismus geöffnet.» Die Schattenseiten seines Erfolgs, die öffentliche Präsenz, Kritik und feindselige Attacken, hätten dem sensiblen Athleten zu schaffen gemacht, so Bösch.
«Still, scheu und bescheiden»
Stecks Freund Jon Griffith, Extrembergsteiger aus Chamonix, erklärte: «Ueli war einer meiner engsten Freunde und hat meiner Karriere als Fotograf zum Start verholfen. Sein Motto war: Nichts ist unmöglich.» Steck habe jeden Menschen freundlich und respektvoll behandelt, sei still, scheu und bescheiden aufgetreten.
«Ich vermisse ihn sehr, sein breites Lachen, seine leuchtenden Augen, seine Präsenz und Energie.»
«Ich vermisse ihn sehr, sein breites Lachen, seine leuchtenden Augen, seine Präsenz und Energie», so Griffith. Und er fügte hinzu: «Bei unserem letzten Telefongespräch hörte ich an seiner Stimme, dass er nicht mehr zurückkehren würde.»
Die Brüder René und Bruno Steck dankten allen, auch den Menschen in Nepal, die der Familie geholfen hatten. «Die grosse Anteilnahme hat uns überwältigt.» Mona Vetsch bat die Zuschauer, für die Schweizer Bergrettung zu spenden. Vetsch: «Im Foyer steht der Imbiss, der Ueli Steck glücklich gemacht hat: für alle ein Apfel und eine Flasche Wasser.»
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