Wasserversorgung FrutigenBis zu 1000 Liter Wasser pro Minute
Die Wasserversorgungsgenossenschaft Frutigen hat ihr neues Grundwasserpumpwerk in der Oey Kanderbrück in Betrieb genommen.

Die Wasserversorgungsgenossenschaft (WVG) Frutigen versorgt ihre rund 5200 Wasserbezügerinnen und Wasserbezüger fast ausschliesslich mit Quellwasser der beiden Talseiten Gehrihorn (Hofuri, Bachli) und Niesen (Gungg, Joseli). Nach sieben Jahren Planung und eineinhalb Jahren Bauzeit durfte die WVG nun das neue Grundwasserpumpwerk in der Oey in Betrieb nehmen, das der Sicherstellung der Grundversorgung dient.
«Wenn zu wenig Quellwasser zur Verfügung steht, wird die Anlage automatisch zugeschaltet», heisst es in einer Mitteilung der Genossenschaft. Die Anlage liefere Frutigen bei Bedarf pro Tag 1,5 Millionen Liter Trinkwasser für über 2000 Haushalte. «Aufgrund der beim Kanton beantragten Konzession dürfen mit den zwei eingebauten Unterwasserpumpen höchstens 1000 Liter Wasser pro Minute gefördert werden. Mit einer Konzessionserhöhung wäre jedoch mit der gleichen Anlage im Bedarfsfall eine Verdoppelung der Fördermenge möglich», schreiben die Verantwortlichen.

Das Grundwasser weise «sowohl aus chemischer als auch aus mikrobiologischer Sicht einwandfreie Trinkqualität» auf.
20 Meter tiefer Brunnen
Der Projektbeginn war laut Mitteilung im Jahr 2013. Ein Jahr später wurden umfassende hydrogeologische Untersuchungen gemacht. «Anschliessend folgte ein langwieriges Gesuchs- und Bewilligungsverfahren, bis am 28. Oktober 2019 endlich der Spatenstich für das neue Grundwasserpumpwerk erfolgen konnte.» Das Kernstück der Bauarbeiten seien die Erstellung des Vertikalfilterbrunnens mit einem Durchmesser von einem Meter und einer Tiefe von rund 20 Metern sowie das Gebäude mit den Betriebseinrichtungen gewesen.
Dazu wurden eine Zufahrtsstrasse gebaut, Wasser- und Stromleitungen in den Boden verlegt und die Verbindungsleitung unter der Kander hindurch zum bestehenden Leitungsnetz erstellt. «Hinzu kamen gewässerschutztechnische Sanierungen zur Sicherung der Schutzzone wie beispielsweise das Abreissen einer Scheune oder die Erneuerung einer Kanalisation.» Das neue Pumpwerk ist seit dem 1. April offiziell in Betrieb. Wegen der Corona-Krise werde ein Tag der offenen Tür auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
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