Millionenpaket für Umwelt und WirtschaftBundesrat will Massnahmen gegen zunehmende Trockenheit ergreifen
In der Schweiz soll ein nationales Früherkennungs- und Warnsystem aufgebaut werden, bei dem auch die Kantone mithelfen. Zudem sollen CO₂-Emissionen weiter gesenkt werden.

Angesichts der häufigeren Trockenheit will der Bundesrat ein nationales Früherkennungs- und Warnsystem aufbauen. Zudem will er die Kantone verpflichten, bei Trockenheit zu berichten. Das hat er am Mittwoch beschlossen.
Das neue Warnsystem soll mehrere Wochen im Voraus aufzeigen, wenn sich eine kritische Situation anbahnt. So können Betroffene wie Landwirtinnen und Landwirte oder Trinkwasserversorger geeignete Massnahmen ergreifen und Schäden vermeiden. Heute sei es häufig zu spät, um Massnahmen einzuleiten, schreibt der Bundesrat.
Es geht beispielsweise um die Planung der Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen, um die Planung von Alternativen zur Rheinschifffahrt oder darum, Fische vorsorglich in wasserreichere Flüsse oder Bäche zu bringen. Von den Informationen und Vorhersagen sowie den Warnungen vor Trockenheit profitieren laut dem Bundesrat verschiedene Wirtschaftssektoren und auch die Umwelt.
Knapp fünf Millionen Franken
Der Bundesrat erteilte den drei zuständigen Bundesämtern für Umwelt, Meteorologie und Klimatologie sowie Landestopografie den Auftrag, in den nächsten zwei Jahren das neue System aufzubauen. Ab 2025 sollen die Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die benötigten finanziellen Mittel zum Aufbau betragen laut der Landesregierung 4,75 Millionen Franken.
Mit CO₂-Abscheidungstechnologien zum Klimaziel
Der Bundesrat möchte das Netto-Null-Ziel in der Klimapolitik auch mit der Förderung von CO₂-Abscheidungs- und Speichertechnologien erreichen. Er hat am Mittwoch einen Bericht verabschiedet, der aufzeigt, wie die nötigen Technologien bis 2050 ausgebaut werden können.
Es gehe namentlich darum, schwer vermeidbare Treibhausgasemissionen etwa aus Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) oder Zementwerken zu behandeln und beseitigen, teilte der Bundesrat mit. Allein die KVA sind für fünf Prozent der gesamten CO₂-Emissionen der Schweiz verantwortlich.
Der Bericht schlägt eine «Pionierphase» bis 2035 und eine Phase der «Gezielten Skalierung» bis 2050 vor. Anlagen für die CO₂-Abscheidung und Speicherung (CCS) können laut Landesregierung über beide Phasen hinweg eingesetzt werden.
SDA/oli
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