Chaoten provozieren Spielabbruch in Lausanne
Die Super-League-Partie zwischen Lausanne und Thun wurde abgebrochen. Vermummte stürmten den Platz der Pontaise.
Kurz vor Anbruch der letzten Viertelstunde im Heimspiel gegen Thun – die Lausanner lagen 0:2 zurück – stürmte eine Handvoll vermummter Chaoten auf das Spielfeld. Sie versuchten, Thuner Fans anzugreifen und verschafften sich Zugang zu den Katakomben. TV-Bilder zeigen, dass Sicherheitskräfte nicht einmal einschritten.
Es waren die letzten Szenen vom vorerst letzten Heimspiel der Lausanner in der Super League. Schiedsrichter Sandro Schärer entschied nach einem längeren Unterbruch, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei, und brach das Spiel ab.
Wie gut war das Sicherheitsdispositiv?
Dass die paar Chaoten schon reichten, um das Sicherheitsdispositiv der Lausanner zu überfordern, ist erstaunlich, passte aber zur unrühmlichen Vorstellung der Mannschaft während der gut 70 Minuten vor dem Abbruch. Auf das grosse Aufbäumen warteten die Zuschauer in Lausanne vergeblich. Die von Alex Weaver betreute Mannschaft zeigte angesichts der prekären Lage eine verhaltene Vorstellung mit nur drei Torschüssen. Eine gewisse Resignation war schon früh auszumachen. Der Glaube, das fast Unmögliche noch möglich zu machen, war nicht zu erkennen. Nun steigen die Waadtländer ab.
Dem FC Thun reichte eine konzentrierte Leistung mit einigen gezielten Angriffen, um in Führung zu gehen. Dejan Sorgic und Marvin Spielmann trafen in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit und zerstörten die letzten Hoffnungen der Lausanner Anhänger. Diese quittierten die Darbietung ihrer Mannschaft mit Pfiffen. Es flog auch ein Feuerwerkskörper auf den Platz, bevor die Chaoten dem Ganzen ein vorzeitiges Ende bescherten.
«Das ist eine Katastrophe für den Club»
Lausannes Präsident David Thompson zeigte sich nach den Vorkommnissen am Sonntagnachmittag schwer enttäuscht. «Wenn ein Fussballspiel stattfindet, so sollte das primär für Sport, eine gute Atmosphäre, für die Familie stehen, es sollte Vergnügen bereiten. Aber solche Vorgänge wie heute sind nicht tolerierbar. Das ist eine Katastrophe für den Club», erklärte er gegenüber 20minutes.ch. Thompson bezeichnete solche Supporter als «wilde Tiere». Sie seien nicht mehr willkomen. Er forderte auch interne Massnahmen.
Der zweite Abstieg auf sportlichem Weg der Lausanner wird die Investorengruppe rund um das Unternehmen Ineos nicht davon abhalten, weiter am Aufbau des Clubs zu arbeiten. An den nötigen Mitteln fehlt es den Briten, die einen ihrer zwei Hauptsitze im Waadtland haben, nicht. Der direkte Wiederaufstieg wird vehement angepeilt werden, auch weil auf die Saison 2019/2020 das neue, 12'000 Zuschauer fassende Stadion stehen soll.
Lausanne-Sport - Thun 0:2 (0:0); in der 73. Minute abgebrochen SR Schärer. - Tore: 49. Sorgic (Glarner) 0:1. 62. Spielmann (Tosetti) 0:2. Lausanne: Castella; Loosli, Elton Monteiro, Rochat, Gétaz; Fransson (67. Pasche), Cabral, Zidane (60. Asllani); Zeqiri, Margiotta, Kololli (60. Tiago Escorza). Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Facchinetti; Tosetti, Karlen, Lauper, Da Silva; Spielmann, Sorgic (69. Hunziker). Bemerkungen: Lausanne ohne Manière und Rapp (beide verletzt). Thun ohne Alessandrini, Bürgy, Costanzo, Kablan, Nikolic (alle verletzt), Joss (krank), Hediger und Huser (beide gesperrt). Verwarnungen: 26. Cabral (Foul).
SDA/fal
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