Chávez und Santos reichten sich die Hand
Zwischen Kolumbien und Venezuela scheint allmählich wieder Frieden einzukehren. Hugo Chávez meinte dazu: «Fidel Castro hatte Recht, als er sagte, dass ein Krieg unmöglich sei.»

Drei Tage nach dem Amtsantritt des neuen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos haben Kolumbien und Venezuela beschlossen, einen drohenden Krieg mit Verhandlungen zu verhindern. Santos und der venezolanische Präsident Hugo Chávez vereinbarten bei ihrem ersten Treffen in Santa Marta an der kolumbianischen Karibikküste, die Beziehungen zwischen ihren beiden Ländern wieder aufzunehmen.
Demonstrativ reichten sich die zwei Staatschefs vor einer Statue von Südamerikas Unabhängigkeitsheld Simon Bolivar die Hand. Sie versicherten, dass zwischen den beiden Nachbarn eine neue Ära beginnen solle.
Beziehungen eingefroren
Santos erklärte, er und Chávez hätten ein offenes, direktes und ernsthaftes Gespräch geführt und einen grossen Schritt nach vorne unternommen zur Wiederherstellung des Vertrauens. «Ich bin hier hergekommen, um eine neue Seite aufzuschlagen», sagte Chávez.
Noch vor wenigen Tagen hatte Chávez Santos' Vorgänger, Álvaro Uribe, vorgeworfen, gemeinsam mit den USA einen Krieg gegen Venezuela vorzubereiten und seinerseits Truppen an die gemeinsame Grenze geschickt. Im vergangenen Jahr hatte er die Beziehungen zu Kolumbien eingefroren, nachdem Uribe den USA erlaubt hatte, kolumbianische Stützpunkte für den Kampf gegen den Drogenhandel zu benutzen.
Vor zwei Wochen brach der Venezolaner dann völlig mit dem Nachbarn, weil Uribe ihn beschuldigt hatte, Stützpunkte der linken kolumbianischen FARC-Rebellen auf seinem Territorium zu beherbergen. Das wurde am Dienstag erneut von Chávez bestritten.
Das Wort «Krieg» gestrichen
«Das Ergebnis ist sehr positiv», sagte Santos. «Wir haben beschlossen, dass unsere beiden Länder die diplomatischen Beziehungen wieder herstellen und einen Fahrplan erstellen, damit alle Aspekte der Beziehung voranschreiten und sich vertiefen können.» Chávez erklärte, das Treffen habe den guten Willen beider Regierungen bewiesen, um in wenigen Stunden eine Übereinkunft zu erzielen.
Er lobte ausdrücklich den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro, der am Vorabend vor einem Krieg gewarnt hatte. «Fidel Castro hatte Recht, als er sagte, dass ein Krieg unmöglich sei», sagte der Venezolaner. Und mit Blick auf den ehemaligen kolumbianischen Verteidigungsminister Santos fügte er hinzu: «Sie haben gesagt, das Wort Krieg aus ihrem Wortschatz gestrichen zu haben, nun gut, ich auch.»
SDA/sam
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