Langenthal scheidet ausDas Ende einer Ära
Der SCL verabschiedet sich mit der 2:5-Niederlage bei Olten aus der Swiss League. Die Oberaargauer führen zwar 2:0, doch dann kassieren sie verheerende Strafen.

Wie unnötig. Im fünften und letzten Duell mit dem EHC Olten kassieren die Langenthaler zwei Strafen, die kaum folgenreicher sein könnten. Einer der Sünder ist ausgerechnet Rückkehrer und Eigengewächs Dario Kummer. Nach 17 Minuten führt der SCL komfortabel 2:0 und es scheint, als könnte er das Saisonende abwenden, als sich Kummer im defensiven Bereich abseits des Spielgeschehens nach einem hartnäckigen Bandenkampf um die Scheibe zu einer Dummheit hinreissen lässt.
Cédric Hüsler eilt in Richtung Mitte davon und kurz darauf stösst ihm Kummer seinen Stock in den Rücken. Hüsler fällt, die Strafe wird gepfiffen und ein Schuss von Gary Nunn führt zu einem Abpraller hinter Elien Paupe, der wiederum im 1:2 durch Sean Collins resultiert.
Der zweite Schuldige ist Hans Pienitz. Als Olten im Schlussdrittel bei ausgeglichenem Spielstand einen Angriff lanciert, stehen die Oberaargauer gut, weshalb die Scheibe tief gespielt wird, sodass Larri Leeger dieser hinterhereilen will. Leeger hat einen grossen Rückstand, Pienitz aber geht ihn an, foult ihn und wandert auf die Strafbank. Einmal mehr geht im Powerplay die Scheibe quer zu Gary Nunn und etwa beim dritten Versuch geht die Scheibe dann auch tatsächlich direkt ins Tor hinter Paupe. Die Partie ist damit entschieden – auch, weil Olten nur 42 Sekunden später auf 4:2 erhöht. Florian Schmuckli kann vom unaufmerksamen SCL-Defensivkollektiv nicht gestoppt werden.
Optimaler Start
Der SCL erlebt damit einen Abend, wie er ihn schon drei Mal erlebt hatte. Einmal mehr ist er nahe dran, gegen den Favoriten einen Sieg zu landen, ehe unnötige Eigenfehler das Fundament zerstören. Mit etwas Glück und einem abgelenkten Schuss von Joel Salzgeber (8.) schafft der SCL das 1:0, danach folgt durch Marc Kämpf (16.) im Powerplay das 2:0. Olten macht zwar erstmals keinen verunsicherten Eindruck in einem solchen Schlüsselmoment und dennoch scheint es, als habe der SCL einen Weg gefunden, Olten doch noch zu überwinden.
Letztlich ist es aber eben genau das, was Olten letztlich den Sieg in der Serie einbringt: Die individuelle Klasse. Während die Oberaargauer in jeder Minute auf höchstem Level agieren müssen und mental dadurch sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch laufen, hat Olten noch Reserve. Und in den entscheidenden Momenten führten diese zur Wende.

Zuletzt sieht man bei den Oberaargauern hängende Köpfe. SCL-Trainer Kevin Schläpfer nimmt zwar noch ein Time-Out (57.) zuletzt steht es dennoch 5:2 für Olten dank einem Treffer ins leere Tor. Nach über 20 Jahren Swiss League endet das mit drei Titeln gekrönte Abenteuer somit ausgerechnet gegen den Erzrivalen Olten.
Das wäre nicht nötig gewesen: Hätten die Oberaargauer im letzten Spiel der Qualifikation den HC Biasca erwartungsgemäss bezwungen, wären die Aussichten angenehmer gewesen. Die einzige Tatsache, welche dieses erneute Scheitern im Viertelfinal zu erhellen vermag, ist, dass der SCL in dieser Zeit drei Titel gewinnen konnte. Der Erzrivale ist zwar auf bestem Weg dazu zu verkürzen – noch hat Olten im Gegensatz zu Langenthal aber keinen solchen Titel gewonnen.

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