Das erste Video aus dem zerschossenen Westgate
Nach der Terrorattacke untersuchen Ermittler den Tatort in Nairobi: Das zerstörte und teilweise eingestürzte Einkaufszentrum Westgate. Jetzt wurde ein erstes Video veröffentlicht.
Das kenianische Militär hat bei seinem Einsatz gegen die Geiselnehmer in einem Einkaufszentrum von Nairobi offenbar den Einsturz des Gebäudes verursacht. Das bestätigte ein führender Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AP. Er sagte zudem, dass die Soldaten mit Panzerfäusten in das Gebäude geschossen hätten. Ob dies den Einsturz verursachte, liess er offen.
Genau dies hatte ein anderer Beamter jedoch zuvor erklärt. Auch die Angreifer der somalischen Al-Shaabab-Miliz hatten nach dem Ende der viertägigen Geiselnahme am Mittwoch den Soldaten die Schuld am Einsturz des Gebäudes gegeben. Sie behauptet, dass dabei 137 Geiseln ums Leben kamen. Die Regierung hatte dies zunächst zurückgewiesen.
Streit um Todesursache der Opfer
Offiziell sind bislang mindestens 67 tote Zivilisten und Sicherheitskräfte zu beklagen. Hinzu kommen fünf Angreifer der islamistischen Miliz. Weitere Leichen werden unter den Trümmern vermutet. Der Regierungsvertreter erklärte, diese Leichen würden obduziert. Dann werde man sehen, ob die Menschen beim Einsturz ums Leben gekommen oder vorher von den Terroristen ermordet worden seien.
Die Agentur AP hat derweil ein ein erstes Video aus dem Inneren der Westgate Mall veröffentlicht. Die Bilder zeigen die komplette Zerstörung: Eingestürzte Mauern, verkohlte Autowracks und überflutete Flure (s. Video).
Ermittler aus den USA, Grossbritannien, Kanada und Deutschland untersuchen derzeit mit den kenianischen Sicherheitskräften den Tatort. Offizielle Informationen, was sie in dem zu grossen Teilen zerstörten Gebäude gefunden haben, sind bislang nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Zudem teilten die Behörden mit, dass ein Fahrzeug der Täter sichergestellt worden sei. Aus Ermittlerkreisen hiess es, man versuche, den Besitzer und die Herkunft des Autos herauszufinden. Möglicherweise seien noch weitere Fahrzeuge verwendet worden.
SDA/kle
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