Die Fallzahlen sind weiter gestiegen
Mit 6,84 Prozent blieb die Sozialhilfequote in Langenthal auch 2016 hoch. Zwar hielt sich der Zuwachs an neuen Bezügern in Grenzen. Doch einmal drin, kommen immer mehr Menschen aus der wirtschaftlichen Hilfe nicht mehr heraus.

Das Bild ist in den vergangenen Jahren stets ein ähnliches geblieben: Über 6 Prozent der Bevölkerung von Langenthal und Lotzwil sind auf wirtschaftliche Unterstützung in Form von Sozialhilfe angewiesen. Exakt 1246 Personen waren es 2016 und damit 34 mehr als noch im Vorjahr, wie der jüngsten Sozialhilfestatistik des städtischen Sozialamts zu entnehmen ist. Es sind Frauen ebenso wie Männer, darunter jede fünfte Person alleinerziehend.
Und es sind nach wie vor überwiegend Menschen ohne berufliche Ausbildung. Wobei im vergangenen Jahr der Anteil derer mit Berufsbildung oder Maturität mit inzwischen über 41 Prozent doch merklich zugenommen hat. Eine Entwicklung, die wohl in direktem Zusammenhang stehen dürfte mit der steten Zunahme des Anteils an über 55-Jährigen, vermutet Sozialamtsvorsteher Adrian Vonrüti. Gerade für diese älteren, oft nicht einmal schlecht ausgebildeten Bezüger werde es immer schwieriger, noch einmal den Weg zurück in die Arbeitswelt zu finden.
Eine Entwicklung, die allerdings nicht nur auf die über 55-Jährigen zutrifft. Grundsätzlich konnten 2016 wiederum weniger Fälle abgeschlossen werden als noch im Vorjahr. Das sei denn auch der Hauptgrund für die neuerliche Fallzunahme, erklärt Vonrüti. «Bei weniger Abschlüssen gibt es kontinuierlich mehr Fälle.» Und selbst dort, wo Dossiers abgeschlossen werden konnten, ging dies nicht automatisch mit einer Verbesserung der Erwerbssituation für den Betroffenen einher. Oft steckt dahinter bloss der Wegzug in eine andere Gemeinde.
Ein Rentenersatz
Auch hat der Anteil derjenigen wieder abgenommen, deren alleiniges Einkommen die Sozialhilfe bildet. Das zeige, dass die ursprünglich als Nothilfe zur Überbrückung gedachte Sozialhilfe für viele Leute auch zu einem Rentenersatz geworden sei, verweist Vonrütis Nachfolger Thomas Eggler auf eine Zunahme von Bezügern, die früher auf eine IV-Rente zählen konnten.
Trotz der Zunahme von Fällen und mit 19,5 Millionen Franken leicht höheren Bruttokosten sind die Nettokosten aber gesunken. 11,6 Millionen Franken waren es 2016 – 0,8 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Erneut hat das Sozialamt Langenthal damit auch die angesichts der äusseren Gegebenheiten erwarteten Kosten deutlich unterschritten: um 39,1 Prozent, wie der Blick auf die jüngsten Erhebungen des Kantons zeigt. Gemäss dem allerdings sistierten Bonus-Malus-System hätte die Stadt dafür wiederum einen Bonus von diesmal 357 680 Franken zugute.
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