«Die Kasernenstimme braucht es im Gemeinderat nicht»
Wir fühlen den Thuner Gemeinderatskandidierenden auf den Zahn. Heute Hanspeter Aellig (FDP).
Sie sind Oberst im Generalstab. Kann man im Gemeinderat so führen wie im Militär?
Ja, bestimmt! Ich erwarte das sogar von einem Gemeinderat, dass er strukturiert und systematisch an Probleme herangeht – eben wie im Militär. Dazu gehören auch das zeitgerechte Kommunizieren und die menschenorientierte Führung der Mitarbeiter in der Direktion. Wenn Sie mich auf die Kasernenstimme, so vermute ich es zumindest, ansprechen – die braucht es im Gemeinderat nicht (schmunzelt).
Was bedeutet Thun für Sie?
Thun beziehungsweise Goldiwil ist für mich der Ort, an welchem ich mit meiner Familie lebe. Dort sind meine Söhne grossgeworden, und wir fühlen uns dort sehr wohl – ja doch, es ist meine Heimat!
Wo hapert es in Thun?
Vorneweg – wir würden in Thun auf einem sehr hohen Niveau klagen, wenn ich behaupten würde, in Thun haperts. Klar, wir haben Luft nach oben. So verkaufen wir Thun noch zu wenig gut an Unternehmer, die nach Thun kommen könnten, und der Verkehr ist sehr oft ein Ärgernis. Da haben wir grossen Handlungsbedarf.
Was lieben Sie an Thun?
Thun bietet mir alles, was ich mir wünsche. Die sehr schöne Innenstadt, die Bildungsstätten, Kultur, Essen und Trinken sowie sehr viele, sehr gute Arbeitsplätze – alles ist vorhanden.
Welche Schwerpunkte möchten Sie als Gemeinderat setzen?
Ich habe den aktuellen Gemeinderat positiv erlebt. Trotzdem würde mein Schwergewicht in der strategischen Ausrichtung der Stadtentwicklung im weiteren Sinne liegen – eben mit Visionen.
Wenn Sie die Stadt als Wohnort verlassen würden – wohin würden Sie am ehesten ziehen?
Ich halte ein Verlassen von Thun für undenkbar. Trotzdem, im absoluten Notfall würde ich nach Adelboden ziehen. In Adelboden habe ich meine familiären Wurzeln, und Adelboden unterscheidet sich nicht so sehr von der Wohnlage in Goldiwil.
Mit welcher Person möchten Sie gerne einmal ein paar Runden auf dem Thuner Riesenrad drehen – und warum?
Mit Adolf Guyer-Zeller. Er war der Erbauer der Bahn von der Kleinen Scheidegg auf die Jungfrau. Seine Bahn nahm 1898 auf einer Teilstrecke den Betrieb auf. Ein so geniales Projekt heute? Adolf Guyer-Zeller – ein Mann mit echten Visionen. Doch muss ich wirklich auf das Riesenrad? Lieber würde ich mit Adolf Guyer-Zeller auf der Blümlisalp eine Rundfahrt machen.
Was ist ausserhalb der Politik Ihre grösste Leidenschaft?
Ich habe eine Leidenschaft und eine Passion. Ich fahre leidenschaftlich gern mit meiner Harley-Davidson durch die wunderschöne Schweiz. Und die Passion ist die Jagd. Ich bin wohl einer der ältesten Jungjäger in der Schweiz.
Wenn Sie mit einer Zeitmaschine in die Thuner Vergangenheit reisen könnten – welche Epoche würden Sie wählen?
Ich würde gerne die Epoche erleben, in welcher Guyer die Jungfraubahn plante und erbaute. Thun und Goldiwil blühten auf. Wir hatten schöne Hotels und viele Gäste. Möglicherweise wäre ich jedoch ein Mitbegründer der Militärschule in Thun gewesen – auch ein visionäres Projekt.
Welches ist Ihr Lieblingsort in Thun?
Die Blume – der Aussichtspunkt oberhalb von Goldiwil. Nach einer anstrengenden Fahrt mit dem Bike die Ruhe und die Aussicht geniessen. Diese Schönheit kann bei mir Tränen der Freude auslösen – echt!
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