Die Langläufer halten sich ans Drehbuch
Vor dem Finale am Sonntag sind die Besten der Tour de Ski nahe zusammen. Dario Cologna folgt als Neunter.

Was haben die Organisatoren in 13 Tour-de-Ski-Jahren nicht alles am Modus herumgepröbelt. Regelmässig aber war Dario Cologna besser, als die Planer antizipiert hatten. Darum konnte der Rekordsieger den Vorsprung bei seinen vier Triumphen in der finalen Etappe fast immer souverän verwalten. Der vermeintliche Showdown, die steile Skipiste zur Alpe Cermis hinauf, war meist ein Showlaufen des Bündners.
Nun aber scheint den Tour-Machern das Glück holder zu sein bzw. ihr Drehbuch aufzugehen. Statt zur erwarteten grossen Zäsur führte die 5. Etappe über 15 km klassisch im Massenstart zu einem Rennen mit geringen Rückständen. Weiter führt bei den Männern der Russe Alexander Bolschunow, am Freitag Dritter, 18 Sekunden vor Tagessieger Johannes Kläbo und 21 Sekunden vor seinem Landsmann Sergei Ustjugow.
Kläbo dürfte am Samstag zwar den Klassisch-Sprint für sich entscheiden, Bolschunow wie Ustjugow aber sind ebenfalls top über die Kurzstrecke. Das Patt wird aller Voraussicht nach also tatsächlich erst hinauf zur Alpe Cermis aufgelöst werden.
Dabei wird es im finalen Wettkampf erstmals zu einem Massenstart kommen. Es ist eine zweifelhafte Entscheidung. Das 5 km lange Flachstück hin zum Aufstieg war bislang so schmal, dass sich kaum überholen liess. Danach sind die Rampen bis 28 Prozent steil, was das Überholen auch nicht gerade vereinfacht, aber fast schon Stürze beim Gewusel im Pulk garantiert.
Cologna muss im klassischen Sprint liefern
Zumindest Bilanzverschönerung dürfte Dario Cologna dann betreiben können. Er ist ein geschmeidiger Kletterer. Zumal sich der 33-Jährige am Freitag formstark präsentierte und die Spitze erst im letzten Aufstieg ziehen lassen musste. Er wurde Sechster. Im Gesamten schob er sich vom 12. auf den 9. Zwischenrang.
Will Cologna weiter vorrücken, muss er ausgerechnet im Klassisch-Sprint vom Samstag liefern, also über eine Distanz, die ihm wenig behagt, zudem im Stil, der seiner linken Wade früh im Winter zusetzte. Cologna aber sprach diesbezüglich von einem ideal verlaufenen Härtetest. Die Wade halte.
Wie bei den Männern sind bei den Frauen die Schnellsten nur um wenige Sekunden getrennt. Die Norwegerin Therese Johaug (am Freitag 4.) kann als schwache Sprinterin, dafür Topkletterin, bloss 19 Sekunden auf ihre Landsfrau Ingvild Flugstad Östberg (5.) vorweisen. Dahinter fighten vier Athletinnen um Platz 3, die bloss 17 Sekunden trennen. Selten war eine Tour so lange so ausgeglichen.
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