Thuner Ferienpass: EnergieDie Zukunft ist die Steckdose
Der Einfluss der Mobilität auf den ökologischen Fussabdruck ist gross. Deshalb steigen immer mehr Menschen auf E-Autos um. Wie nachhaltig ist Thun unterwegs?

«Die Tankstelle der Zukunft ist die Steckdose»: Dies ist der Slogan der Energie Thun AG, der die knallgrünen Parkplätze mit Ladestationen für Elektroautos im Parkhaus City Nord Grabengut kennzeichnet. 2013 begann sich die Firma intensiv mit der Elektromobilität zu befassen, im selben Jahr wurde das erste Parkhaus erschlossen. Heute gibt es in Thun sechs Standorte mit Ladestationen. Dazu gehören alle vier öffentlichen City-Parkhäuser, das Betriebsgebäude der Energie Thun AG sowie der Hohmad-Shop. Wohlgemerkt: Alle werden mit Thuner Ökostrom, der sich aus Thuner Aarestrom und Thuner Solarstrom zusammensetzt, betrieben.
«Als Versorger von Strom im Gebiet Thun wollten wir möglichst früh Fuss in der Elektromobilität fassen.»
«Die Rückmeldungen zu den öffentlichen Stationen sind bisher sehr positiv ausgefallen, es kam sehr selten zu Ausfällen», sagt Yannick Gerber. Er arbeitet seit Anfang Jahr als Kundenberater Energiedienstleistungen bei der Energie Thun AG. Gerber erzählt: «Als Versorger von Strom im Gebiet Thun wollten wir möglichst früh Fuss in der Elektromobilität fassen und die Infrastruktur auf den Wandel vorbereiten.»
Plattform für die Ladestationen
Nicht wenige Autohersteller haben schon den Ausstieg der Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor angekündigt. Opel will dies bereits 2028, Fiat, Volvo und Ford 2030 sowie Audi und VW 2035. Es bleiben also lediglich einige Jahre, um auf eine nachhaltigere Alternative umzusteigen.
«Von dem her sind wir sehr froh, dass die Energie Thun AG 2015 zusammen mit der Smart Me AG die Firma Ecarup AG gründete. Die Ecarup-Software erleichtert den Betrieb von Ladestationen und sorgt sich auch um die Verrechnung», sagt Gerber. Für Mehrfamilienhäuser bietet die Energie Thun AG die Ladelösung Ecarup@home an.
«Wo es ein Problem gibt, gibt es auch eine Lösung»
Auch wenn sich die Gesellschaft mehr und mehr Gedanken über die Zukunft macht und das nachhaltige Bewusstsein täglich geschärft wird, momentan sind die Anreize für einen Kauf eines Elektroautos nicht besonders gross. Die drohende Strommangellage aufgrund der aktuellen Geschehnisse, die sich schon im Winter bemerkbar machen könnte, hält einige davon ab.
Dazu meint Yannick Gerber: «Ja, die Stromkrise könnte real werden, und wenn wir unseren Verbrauch nicht einschränken und alternative Energiegewinnung nicht fördern, könnte es zu einer Knappheit kommen», hält er fest. «Ich denke jedoch nicht, dass bei der Elektromobilität Einschränkungen entstehen werden. Dort, wo es ein Problem gibt, gibt es auch eine Lösung».
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