Thun zeigt gegen Aarau MoralEin gewonnener Punkt
Wieder kein Vollerfolg: Nach einer heissen Schlussphase trennen sich Thun und Aarau 2:2. Roland Ndongo und Gabriel Kyeremateng treffen für die Oberländer.

Die Thuner Fans müssen lange auf den Befreiungsschlag warten: In der 71. Spielminute ist es der ein paar Minuten zuvor eingewechselte Roland Ndongo, der nach einem Zusammenspiel mit Fabian Rüdlin mitten vor FCA-Goalie Enzler zum Abschluss kommt. Tor. Endlich! Das 1:0 bringt neuen Schwung in die Partie, die nach der Halbzeitpause an Intensität verloren hatte. Die Thuner treten plötzlich mit viel Spielfreude auf. Das hat vor allem mit dem wieder genesenen Miguel Castroman zu tun, dem zweiten Rückkehrer neben Ndongo.
Thun trifft in der Nachspielzeit
Die Freude währt 14 Minuten, dann jubeln die Aarauer. Thuns Verteidigung kann sich nicht befreien, reklamiert Offside – und kassiert das Tor durch Valun Fazliu. Dann geht es Schlag auf Schlag: In der 89. Minute lenkt der gross gewachsene Andrin Hunziker den Ball nach einem Freistoss von Fazliu zum 1:2 ins Thuner Tor. Letzterer foult drei Minuten später Thun-Captain Bürki im Strafraum. Gabriel Kyeremateng, an diesem Abend bisher glücklos, verwandelt den Penalty zum 2:2-Schlussstand.

Aber von vorn: Die Gäste aus Aarau sind extrem auswärtsstark. Das Team von Trainer Stephan Keller gewann saisonübergreifend neun der letzten elf Partien fernab vom Brügglifeld. Die letzte Niederlage gab es am Ostermontag – beim 1:2 in der Stockhorn-Arena gegen Thun. Die Oberländer wiederum weisen eine gute Heimbilanz auf. Die letzte Saison hätten sie, gemessen an den Spielen vor eigenem Publikum, auf dem dritten Rang abgeschlossen.
Bei strömendem Regen
Die Zahlen lügen in diesem Fall nicht: Die Teams spielen in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Es sind denn auch die Aargauer, welche die ersten Minuten prägen. Sie beissen sich bei strömendem Regen, kühlen Temperaturen und starkem Wind regelrecht in der Thuner Hälfte fest. Die erste heikle Szene sehen die 4116 Zuschauerinnen und Zuschauerin in der 11. Spielminute. Thuns Aussenverteidiger Vasic kann nach einer Parade von Ziswiler in extremis retten. Die beste Chance der ersten Hälfte gehört ebenfalls dem FCA: In der 27. Spielminute setzt sich Nuno da Silva rechts im Strafraum durch, trifft aber in der nahen Ecke nur das Aussennetz.

Gehemmt, ideenlos
Die Thuner selbst knüpfen an die Leistung der letzten Partien an: Sie spielen das von Trainer Mauro Lustrinelli geforderte Pressing, laufen an, kombinieren, doch der letzte entscheidende Pass missrät. Gehemmt, ideenlos, ja fast zaghaft wirken die Stürmer Toure und Kyeremateng. Deutlich abgeklärter agieren die Thuner im eigenen Strafraum. Bürki ist für Nikki Havenaar in die Innenverteidigung gerückt. Er und vor allem Sutter haben Aaraus Vladi, er hat bereits drei Saisontore auf dem Konto, bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute gut im Griff.
Es ist den Thunern hoch anzurechnen, dass sie nach der vermeintlichen Wende nicht aufstecken. Der eine Punkt ist am Ende ein gewonnener.


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