Ein löchriger Stadtrundgang
Golfschläger und Bälle ausleihen und sich von Loch zu Loch durch die Stadt spielen: So funktioniert City-Golf. Den Berner Parcours haben die Stadt und Bern Tourismus gestern eröffnet.
Die Schwungtechnik von Ursula Wyss ist beeindruckend. Den Ball trifft die SP-Gemeinderätin trotzdem nur halb. Er kullert ein, zwei Meter über den Kies und bleibt weit entfernt vom ersten Loch liegen. Immerhin: Die Richtung stimmt. Allzu hämisch lachen sollte aber keiner, der sich das Video auf unserer Website anschaut. Denn Golf spielen ist gar nicht so einfach. Das mussten alle einräumen, die gestern den neuen City-Golf-Parcours in Bern ausprobiert haben. Konzipiert haben ihn die Stadt Bern und Bern Tourismus, Stadtgrün hat die Abschlagplätze und Löcher eingerichtet.
Golf für alle
Um City-Golf zu spielen, muss man kein Mitglied in einem exklusiven Club sein. Es ist auch nicht nötig, dass man schon jemals einen Golfschläger geschwungen hat – obschon es wahrscheinlich helfen würde, den Rundkurs mit neun Löchern in den vorgeschlagenen drei Stunden absolvieren zu können. «Man kann aber auch nur ein paar Stationen ansteuern oder an einem Ort länger verweilen», sagt Michael Keller, Geschäftsführer von Bern Tourismus.

Den Schläger und die Bälle leiht man sich bei der Velostation Milchgässli am Berner Hauptbahnhof aus, wo man auch den Routenplan bekommt. Anschliessend gilt es, sich mit möglichst wenigen Schlägen von Loch zu Loch durch die Stadt zu bewegen. Bei jeder Station erfährt man zudem Wissenswertes über die Stadt Bern oder bekommt Tipps, was man dort sonst noch unternehmen könnte.
Weiche Bälle Unkontrolliert und tief fliegende Golfbälle in der Stadt Bern? Müssen Passanten jetzt den Kopf einziehen? Da müsse man sich keine Sorgen machen, sagt Christoph Schärer, Leiter Stadtgrün. «Die Bälle sind weich und daher ungefährlich.» Und die Golfbälle sind bunt. Was es wohl erleichtern dürfte, sie wiederzufinden, sollten die Hobbygolfer zu viele von ihnen ins Unterholz hauen. Oder in den Bärenpark. Oder die Aare. «Wir hoffen, dass die Spielerinnen und Spieler alle Bälle wieder retourbringen. Aber es kann schon vorkommen, dass der eine oder andere Ball auf Abwege gerät», sagt Schärer.
16 000 Franken hat das Einrichten der Stationen gekostet, die sich dezent in die Umgebung einfügen. Ausser einer Gummimatte für den Abschlag und dem mit einem Stöckchen markierten Loch ist nichts zu sehen. Für die Logistik ist das Sozialamt zuständig, was die zuständige Gemeinderätin Franziska Teuscher (GB) freut. «So kommen die Mitarbeitenden der Velostation mit anderen Kunden in Kontakt.»
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