Der positive Blick in die ZukunftEs braucht jetzt Mut zur Utopie
Pandemien, Klimakrise, Kriege: Junge Menschen kennen die Zukunft nur als Schreckensszenario. Höchste Zeit, sich wieder eine bessere Welt vorzustellen.

Als Fynn Kliemann Anfang Mai abstürzt, reisst mich das in seinen Sog. Dabei folgte ich dem Influencer vorher nur so halbherzig. Plötzlich aber ziehe ich mir jedes seiner missglückten Erklärvideos auf Instagram rein, und ich steige zehntausend Posts tiefe Kommentarspalten hinab. Warum nur? Reizt mich die Lust am Untergang? Ehrlich gesagt ja. Kliemann ist jung und kreativ, Unternehmer und Youtube-Star. Ein Weltverbesserer, der sich beim Weltverbessern filmt und dann verrennt, verheddert in dubiosen Maskengeschäften, wie die Recherche von Jan Böhmermanns ZDF Magazin Royal zeigt. Ein Vorbild weniger, sei’s drum. Zurzeit gibt es weitaus grössere Enttäuschungen für junge Menschen. Ausserdem: Bereitet es nicht auch etwas Genugtuung, Idole fallen zu sehen?