Hitzewelle im Ticker: Hunderte Menschen aus Death Valley evakuiert | Kühl im Norden, heiss im Tessin
Hitzewelle im Ticker – Hunderte Menschen aus Death Valley evakuiert | Kühl im Norden, heiss im Tessin
Weite Teile Europas leiden unter einer Hitzewelle und unter Trockenheit. Hierzulande gab es übers Wochenende zahlreiche Brände. Wir berichten laufend.
Das Wichtigste in Kürze
Nach einer Hitzewelle wurde es in der Schweiz am Samstag merklich kühler, vor allem im Norden.
Am Freitagabend brachten Gewitter in kurzer Zeit grosse Regenmengen und teilweise Hagel über weite Teile des Mittellandes. Zudem zuckten rund 15'000 Blitze über der Schweiz.
Weiterhin wüten Waldbrände in Teilen Europas. Die Gefahr von Feuern bleibt akut.
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Nach den Überschwemmungen im Death Valley in Kalifornien, dem trockensten Ort der USA, haben Rettungskräfte hunderte festsitzende Menschen evakuiert. «Durch die harte Arbeit der Strassenarbeiter konnten Besucher, die zuvor nicht in der Lage waren, die Hotels in der Umgebung zu verlassen, nun vorsichtig mit Polizeibegleitung hinausfahren», teilte der Nationalpark im Westen der USA am Samstag auf seiner Webseite mit.
Der Park werde auch aus der Luft abgesucht, um sicher zu gehen, dass es in abgelegenen Gebieten keine gestrandeten Fahrzeuge mehr gebe, hiess es dort weiter. «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über gestrandete Besucher auf den Parkstrassen und keine Berichte über Verletzungen.»
Mehr dazu lesen Sie im Ticker-Eintrag von 16:03 Uhr.
Nach der dritten Hitzewelle des Sommers hat eine Kaltfront am Samstag in weiten Teilen der Schweiz für eine markante Abkühlung gesorgt. Im Tessin aber blieb es weiter heiss: In Biasca etwa wurden am Nachmittag 37 Grad gemessen.
Nördlich der Alpen dagegen war es geradezu kühl. Für Basel vermeldete Meteoschweiz Mitte Nachmittag 20,9 Grad. An vielen Orten lagen die Temperaturen um die 20 Grad. Dank der Kaltfront würden die aktuellen Temperaturen in der Nordschweiz eher an einen durchschnittlichen Septembertag erinnern, schrieb SRF Meteo.
Zuvor hatten teilweise schon Gewitter am Freitag und in der Nacht auf Samstag für Abkühlung gesorgt. In Biasca im Tessin kam es zu einem regelrechten Temperatursturz: In weniger als zwei Stunden sank die Temperatur von knapp 36 auf unter 22 Grad.
Die Gewitter brachten in kurzer Zeit grosse Regenmengen, teilweise Hagel und Sturmböen über weite Teile des Mittellandes. Betroffen waren aber auch die Ostschweiz, der Jurasüdfuss und das Tessin. Über grössere Schäden war nichts bekannt.
Im US-Nationalpark Death Valley haben heftige Regenfälle Sturzfluten ausgelöst. Etwa 60 Autos seien unter Schlamm und Geröll begraben worden, berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Etwa 500 Besucher und 500 Angestellte seien am Freitag im Park festgesessen. Angaben über Verletzte gab es zunächst keine.

Im Nationalpark fielen dem Bericht zufolge etwa 75 Prozent des Regens, der üblicherweise in einem ganzen Jahr fällt – und mehr als für den gesamten August jemals verzeichnet wurde. Der Park befindet sich in Kalifornien an der Grenze zum Staat Nevada.

«Ganze Bäume und Felsbrocken wurden fortgespült», zitiert die DPA einen Fotografen eines Unternehmens für Abenteuerreisen. Der Regen habe am Freitag gegen 2 Uhr in der Nacht begonnen, so der Augenzeuge. Auf dem Weg aus dem Park habe er mindestens zwei Dutzend Autos gesehen, die im Geröll feststeckten. Zudem seien metergrosse Felsbrocken auf Strassen gelegen.
Heftige Unwetter und Murenabgänge haben Südtirol und das Trentino heimgesucht. Die Feuerwehren in den norditalienischen Ferienregionen waren zu Beginn des Wochenendes im Dauereinsatz. 211 Personen, darunter Touristen und Einheimische, mussten allein im Fassatal in den Dolomiten die Nacht auf Samstag in einer Turnhalle verbringen.
Häuser und Hotels waren teilweise von Schlammlawinen betroffen. Bei dem Wolkenbruch wurden innerhalb einer Stunde Niederschläge von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gemessen. Verletzte gab es ersten Erkenntnissen zufolge keine.
In Südtirol zählte die Feuerwehr am Freitagabend mehr als 200 Einsätze mit rund 1000 Feuerwehrleuten. Vor allem der Osten des Landes in der Gegend der Dolomiten war betroffen. In St. Martin in Thurn mussten 50 Menschen in einer Turnhalle übernachten.
In der Gemeinde Olang wurde das Auto italienischer Touristen von einer Schlammlawine getroffen, das Dach einer ebenfalls erfassten Mühle krachte auf den Wagen. Ein Paar aus Mailand konnte sich gerade noch aus dem Auto retten, wie das Nachrichtenportal «stol.it» berichtete. Auf Videoaufnahmen im Internet war zu sehen, wie Bäche über die Ufer traten und Bäume sowie Teile der Strasse mit sich rissen.
Die starken Gewitter vom Freitagabend haben Hagel, Starkregen und Sturmböen gebracht. Am heftigsten geblasen hats laut SRF Meteo in Biasca TI mit 81 km/h und in Altenrhein SG mit 80 km/h. Am heftigsten geregnet hats in Château-d'Oex VD.
SRF Meteo hat am Freitagabend, bezogen auf die zurückliegenden 24 Stunden, rund 15'000 Blitze gezählt. Am meisten blitzte es im Kanton Zürich, nämlich rund 4400 Mal, rund 2400 Mal im Thurgau, im Kanton Bern und in Graubünden je rund 2000 Mal.
Gewitter haben am Freitagabend in kurzer Zeit grosse Regenmengen und teilweise Hagel über weite Teile des Mittellandes gebracht. Die Front zog von Südwest nach Nordost und erreichte gegen 20 Uhr Zürich. Wetterdienste warnten vor Überschwemmungsgefahr.
Der private Wetterdienst Meteonews führte auf Twitter den Begriff der «Gewitterwurst» ein, die in entsprechender Form das Mittelland überlagere und «von der Nordostschweiz bis ins Unterwallis» reiche.
Die grösste Regenmenge innerhalb von drei Stunden wurde gemäss SRF Meteo um 20 Uhr mit 60,5 Millimetern in Chateau d’Oex im Waadtland gemessen, gefolgt von Savognin in Graubünden mit 52,6 Millimetern. Weitere Messstationen verzeichneten deutlich geringere Wassermengen.
Aber der Regen hatte um 20 Uhr noch lange nicht überall aufgehört. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) meldete kurz nach 21 Uhr kräftige Gewitter am Flughafen Zürich-Kloten mit Böen von knapp 70 Kilometern pro Stunde und zahlreichen Blitzen.
Wasserhose über dem Zugersee
Vielerorts fielen während des Abends teils grössere Hagelkörner. Entsprechende Meldungen kamen unter anderem aus Bern, Basel und Zürich. Über dem Zugersee wurde eine sogenannte Wasserhose gesichtet, ein Mini-Tornado.

Zuvor hatte der Freitag verbreitet noch einmal sehr hohe Temperaturen gebracht. Am heissesten war es in Stabio im Südtessin, wo laut Meteonews 36,6 Grad gemessen wurden. Genf brachte es demnach auf 35,3 Grad und Bern auf 34 Grad, womit die Bundesstadt das traditionell wärmere Basel übertraf mit dessen 33,7 Grad.
Wegen eines grossen Buschbrandes mit starkem Rauch ist eine wichtige Autobahn von Athen zur westgriechischen Hafenstadt Patras geschlossen werden.n
Dichte braungraue Rauchwolken zogen am Freitag über die Autobahn nahe der Ortschaft Nea Peramos rund 30 Kilometer westlich der griechischen Hauptstadt, wie das Staatsfernsehen zeigte. Die Feuerwehr rief die Einwohner der Region und die Fahrer auf der Autobahn per SMS dazu auf, die gefährliche Stelle zu meiden. Der Verkehr wurde auf Nebenstrassen umgeleitet, berichtete das Staatsfernsehen.
Drei Helikopter und zwei Löschflugzeuge warfen Wasser auf die Brandherde ab, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Löschflugzeug musste wegen eines Motorschadens jedoch notwassern. Die Piloten wurden laut Staatsfernsehen in Sicherheit gebracht. Wegen der Trockenheit und starker Winde sei die Brandgefahr vor allem in Südgriechenland sehr hoch. Dies werde auch für die nächsten Tage gelten, warnten der Zivildienst und das Meteorologische Amt am Freitag.
Die Äschen im Rhein kämpfen bei den derzeit hohen Wassertemperaturen ums Überleben. Noch gibt es kein Massensterben wie 2018. Zum einen, weil die getroffenen Massnahmen wirken, zum anderen aber auch, weil der Bestand sich noch nicht wieder erholt hat.
Noch sind die Wassertemperaturen nicht ganz so hoch wie 2018. Damals wurden 27,5 Grad gemessen. In diesem Jahr waren es an derselben Stelle 26,3 Grad. Es gebe immer wieder Abkühlung, aber es sei ein Auf und Ab, sagte der Schaffhauser Fischereiaufseher Patrick Wasem am Freitag vor den Medien. «Es sind sehr bedrohliche Temperaturen».
Es gebe nur vereinzelt tote Fische, auch weil der Bestand sich nach 2018 noch nicht wieder erholt habe – ein niedriger Bestand bedeutet auch weniger tote Fische.
Aber wie gross der Schaden ist, kann Wasem noch nicht abschätzen. Ein Fischsterben lasse sich sehr schwer beziffern, da es eine enorm hohe Dunkelziffer gebe. Genaue Aussagen liessen sich erst im kommenden Jahr machen, denn bis Mai laufe ein Monitoring.
Kühlzonen für gestresste Fische
Der Kanton hatte bereits am 12. Juli ein Notfall-Konzept für die Äschen eingeleitet, als die Wassertemperatur im Rhein auf über 23 Grad stieg. Um die Überlebenschancen der Fische zu erhöhen, wurden etwa Bachmündungen ausgebaggert, um so kühlere Zonen zu schaffen.

Der Kanton Zürich hat bereits im vergangenen Winter bei Rheinau vorbeugend eine Vertiefung ausgehoben an einer Stelle, wo kaltes Wasser in den Rhein drückt. Dies sei eine Massnahme auf Dauer, erklärte Lukas Bammatter von der Fischerei- und Jagdverwaltung Zürich. Von diesen abgesperrten Zonen sollten Badende und «Böötler» genügend Abstand halten, um die gestressten Fische nicht zusätzlich zu stören.
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Der am Donnerstag im Val di Muggio im Mendrisiotto ausgebrochene Waldbrand ist unter Kontrolle. Es sind jedoch noch einige Brandnester vorhanden, die überwacht werden.
Die Feuerwehr Mendrisiotto überwache das Abkühlen der vom Brand betroffenen Zone mit zwei Helikoptern und sei einsatzbereit, falls sich der Brand erneut entfachen sollte, sagte der Mediensprecher der Tessiner Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Gemäss Informationen der Feuerwehr Mendrisiotto stehen zudem 25 Feuerwehrleute am Boden im Einsatz.
Die vom Brand betroffene Fläche umfasse vier Hektaren Land, hiess es bei der Kommandozentrale der Feuerwehr auf Anfrage weiter. Dies entspricht einer Fläche von gut fünfeinhalb Fussballfeldern. Ein Teil davon sei waldiges Gebiet, hiess es weiter.
Ausgebrochen war der Brand am Donnerstagvormittag auf einer Wiese oberhalb von Muggio. Wenig später griffen die Flammen auf einen Wald über. Die noch glühenden Brandnester befinden sich gemäss Angaben der Feuerwehr vorwiegend im bewaldeten Teil..
Gegen den vor mehr als einer Woche ausgebrochenen Waldbrand in der Sächsischen Schweiz sind am Freitag immer noch hunderte Feuerwehrkräfte im Einsatz gewesen. Es würden wie am Vortag voraussichtlich wieder rund 600 Feuerwehrleute eingesetzt werden, sagte am Morgen eine Sprecherin des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Auf diese Zahl waren die Bodenkräfte am Donnerstag aufgestockt worden.
Die Lage bleibe angespannt und benötige weiterhin den vollen Umfang aller Einsatzkräfte, erklärte der Landkreis. Die Bodenkräfte sowie die Löschhelikopter waren weiterhin damit beschäftigt, die durch die Hitze begünstigten Glutnester und vereinzelt auftretenden Feuer niederzuhalten. Am Donnerstag wurden laut Landkreis zusätzlich rund zwei Kilometer Schlauchleitungen gelegt, um auch in den höheren Regionen des Nationalparks den Brand bekämpfen zu können.

Das Waldbrandgebiet blieb dabei auf die bereits betroffenen Bereiche begrenzt und betraf noch eine Fläche von rund 150 Hektar. Wohngebiete waren demnach weiterhin nicht bedroht, Evakuierungen schloss der Landkreis deshalb aus. Der Löscheinsatz war am Montag in die zweite Woche gegangen. Der Brand war am 24. Juli im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen und griff dann auf deutsches Gebiet über.
Laut SRF Meteo war die Nacht auf Freitag einer der wärmsten Nächte seit Messbeginn. Tagsüber wird es noch einmal schwül mit Temperaturen bis zu 34. Grad. Und für Nicht-Insider beim Wetter völlig überraschend: In Bern wird anscheinend schon seit 1864 gemessen.
Im Verlaufe des heutigen Tages ändern sich die äusseren Bedingungen in der Schweiz. Ab Mittag ziehen in den Bergen, ab dem späteren Nachmittag auch im Flachland teils kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial auf. Auch könnte es zu Sturmböen kommen.
Am Wochenende wird es um einige Grade kälter, vor allem nördlich der Alpen: Eine Bise bringt deutlich kühlere Luft ins Land. Im Norden werden mit 24 Grad gerechnet, im Süden klettern die Temperaturen doch wieder auf 34 Grad.
Vielerorts in der Schweiz hat es nach den Rekordtemperaturen vom Donnerstag einen Tropennacht gegeben in der Nacht auf Freitag. Aufs Wochenende hin kündigen sich nun aber nördlich der Alpen tiefere Temperaturen unter 30 Grad an.
Um 6.20 Uhr morgens war es in Vevey VD am Genfersee gemäss Angaben von Meteoschweiz 24,4 Grad Grad warm. In Würenlingen AG wurden 23,6 Grad gemessen, in Cham ZG 23,3 Grad, in Neuenburg 22,3 Grad, in Zollikofen bei Bern 21,4 Grad. 21,3 Grad meldete Basel-Binningen, sogar in St. Gallen waren es 20,3 Grad.
An zahlreichen Messstationen im Mittelland fiel das Thermometer gegen Morgen jedoch knapp unter die 20 Grad-Marke. Richtig kühl war es mit 8,1 Grad am Schweizer Kältepol in La Brévine im Neuenburger Jura.
Für den Freitagabend prognostizierten die Wetterdienste nach einem schwül-warmen Tag mit 32 bis 34 Grad eine Abkühlung «mit Wumms», wie Meteonews auf Twitter schrieb. Teils kräftige Gewitter bis ins Flachland hinaus waren angesagt. Am Wochenende bringt eine Bisenlage dann deutlich kühlere Luft ins Land und mit der grossen Hitze dürfte es vorerst einmal vorbei sein.
Die erwünschte Abkühlung ist schwer zu finden. Die Schweizer Seen und Flüsse sind ebenfalls sehr warm. Laut SRF Meteo wurde die Temperatur der Aare in Bern noch nie so hoch gemessen: 24,1 Grad. Hohe Wassertemperaturen wurden auch im Rhein bei Basel (25,6 Grad), in der Reuss bei Luzern (25,7 Grad), in der Limmat in Zürich (26,5 Grad) und im Bodensee (26,3 Grad) gemessen.
Die Feuerwehr kämpft im Nordwesten Spaniens gegen einen neuen Waldbrand. Durch die Flammen seien bereits etwa 600 Hektar Wald und Buschland in Galicien zerstört worden, teilte die Regionalregierung am Donnerstag mit. Neben den Feuerwehrleuten waren mehr als 20 Flugzeuge im Einsatz. Nach Angaben der Behörden wurde der Brand offenbar vorsätzlich gelegt.
Das Feuer brach am Mittwoch in der Nähe der Stadt Verin nahe der Grenze zu Portugal aus. Dort herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit einem Jahrhundert. Starker Winde und Hitze hätten die Brände angefacht, hiess es von den Behörden. Das Feuer stellte den Angaben zufolge aber zunächst keine Gefahr für bewohnte Gebiete dar.

Ein Grossteil Spaniens leidet seit dem vergangenen Wochenende unter der dritten Hitzewelle seit Juni. Am Donnerstag stiegen die Temperaturen im Süden und im Osten des Landes auf über 40 Grad.
Seit Anfang des Jahres wurden in Spanien 354 Waldbrände bekämpft, die durch sengende Temperaturen und Trockenheit angefacht wurden. Nach Angaben des Europäischen Waldbrandinformationssystems (Effis) wurden dabei fast 230.000 Hektar Land zerstört, mehr als in jedem anderen Land Europas. In ganz Europa haben die Waldbrände in diesem Jahr bereits mehr Fläche vernichtet als im gesamten Jahr 2021.
Die dritte Hitzewelle dieses Sommers hat die Schweiz fest im Griff. In Genf-Cointrin wurden am Donnerstag laut Wetterdiensten 38,3 Grad gemessen. Gemäss diesen zeichnet sich der wärmste Sommer seit Messbeginn ab.
Der Wert in Genf-Cointrin sei ein neuer Jahreshöchstwert, schrieb SRF Meteo. Lokal betrugen die Temperaturen im Flachland bereits um 13.30 Uhr über 35 Grad, wie der private Wetterdienst Meteonews twitterte. So zum Beispiel in Schaffhausen und Würenlingen im Aargau, wo 35,3 Grad gemessen worden seien.
In Basel-Binningen kletterte das Thermometer laut Meteo Schweiz, dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, bereits am Donnerstagvormittag kurz vor 11.00 Uhr auf über 30 Grad.

Es zeichne sich nach dem zweitwärmsten Juni und dem viertwärmsten Juli ab, dass der laufende Sommer zu den wärmsten seit Messbeginn im Jahr 1864 zählen dürfte, twitterte Meteo Schweiz. Bisheriger Rekordhalter sei der Sommer 2003.
Einen kühlen Morgen durften die Menschen in La Brévine im Kanton Neuenburg auf 1042 Metern erleben, um 4.30 Uhr war es gerade einmal 6,4 Grad «warm». Zum Vergleich: Auf dem Uetliberg bei Zürich kam es mit 22 Grad zu einer sogenannten Tropennacht, wie Meteo Schweiz schrieb – bei immerhin 870 Metern über Meer.
Hitzewarnung und kein Regen in Sicht
Der Bund hatte am Vortag für Regionen südlich der Alpen, im Wallis, in der Westschweiz und in der Region Basel eine Hitzewarnung der Stufe 3 von 4 herausgegeben. Die Tiefstwerte lagen nachts bei 17 bis 22 Grad. Auch die Luftfeuchtigkeit soll ansteigen, so dass die Tage zunehmend schwül werden.
2022 fiel vor allem im Westen und Süden gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zu wenig Niederschlag, wie Meteonews schrieb. So regnete es in diesem Jahr bisher 230 Liter pro Quadratmeter, das sei eine Abweichung von 54 Prozent gegenüber dem langjährigen Klimamittel. In der Deutschschweiz ist das Defizit weniger ausgeprägt. Flächendeckender Niederschlag sei bis auf Weiteres nicht in Sicht, die Situation bleibe angespannt.
Körper kann Hitzestress entwickeln
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schrieb auf seiner Webseite, dass unter anderem Symptome wie eine hohe Körpertemperatur, hoher Puls, Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder Übelkeit Anzeichen für Hitzestress sein können.
Experten empfehlen bei Hitze, täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf Alkohol zu verzichten. Ausserdem sei leichte Kost zu empfehlen, Joghurt, Obst und Gemüse, bevorzugt Fisch anstatt Fleisch.
Der Bahnverkehr zwischen Biel und Péry-Reuchenette im Kanton Bern ist am Donnerstag wegen hitzebedingt verformten Schienen beeinträchtigt. Die Geschwindigkeit der Züge wurde auf den exponierten Streckenabschnitten vorübergehend auf 40 km/h beschränkt. Die SBB kühlen die Gleise zudem mit Wasser.
Die Schienen werden mit Wasser aus Tankwagen besprengt. Reisende müssen auf der Linie zwischen Biel und La Chaux-de-Fonds mit Verspätungen rechnen. Am späten Nachmittag sollte die Situation sich wieder normalisieren.
«Die Hitze kann die Schienen leicht verformen», sagte Jean-Philippe Schmidt, Sprecher der SBB, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Solche Verwerfungen treten nur bei alten Gleisen sowie nach Gleisarbeiten auf. Moderne Gleise halten Hitzeperioden besser stand.
Oberhalb von Muggio im Mendrisiotto ist am Donnerstag ein Waldbrand ausgebrochen. Drei Personen mussten evakuiert werden, wie die Tessiner Kantonspolizei mitteilte. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des windigen Wetters sei es schwierig, die Flammen in Schach zu halten.
Ausgebrochen ist der Brand kurz nach 11 Uhr, wie es in einer Mitteilung der Polizei heisst. Zuerst habe es auf einer Wiese gebrannt, bevor die Flammen teilweise auf den Wald übergegriffen hätten. Derzeit stünden drei Löschhelikopter im Einsatz. Aufgrund der Löscharbeiten musste die Kantonsstrasse zwischen Scudellate und Roncapiano gesperrt werden.
Auch in Chiasso ist ein Brand ausgebrochen. Die Flammen seien von einem geparkten Lastwagen am Grenzübergang Chiasso-Brogeda ausgegangen und hätten auf einen zweiten, in der Nähe stehenden Camion übergegriffen, teilte die Polizei mit.
Ausgebrochen sei der Brand kurz vor 12.30 Uhr, heisst es in einem von der Tessiner Kantonspolizei verschickten Communiqué. Die Löscharbeiten seien noch im Gange. Als Vorsichtsmassnahme sei der betreffende Parkplatz evakuiert worden, heisst es weiter. Wegen des dichten Rauches wurden Anwohnerinnen und Anwohner gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Die dritte Hitzewelle dieses Sommers hat die Schweiz fest im Griff. Gemäss den Wetterdiensten zeichnet sich der wärmste Sommer sei Messbeginn ab. Bereits nach dem Mittag wurden in Genf 36,5 Grad erreicht.
Lokal betrugen die Temperaturen im Flachland bereits um 13.30 Uhr über 35 Grad wie Meteonews twitterte. So zum Beispiel in Schaffhausen und Würenlingen AG, wo 35,3 Grad gemessen worden seien. In Basel/Binningen kletterte das Thermometer laut dem staatlichen Wetterdienst Meteoschweiz bereits am Donnerstagvormittag kurz vor 11 Uhr über 30 Grad.

Es zeichne sich nach dem zweitwärmsten Juni und dem viertwärmsten Juli ab, dass der laufende Sommer zu den wärmsten seit Messbeginn im Jahr 1864 zählen dürfte, twitterte Meteoschweiz. Bisheriger Rekordhalter sei der Sommer 2003.
Hitzewarnung und kein Regen in Sicht
Der Bund hatte am Vortag für Regionen südlich der Alpen, im Wallis, in der Westschweiz und in der Region Basel eine Hitzewarnung der Stufe 3 von 4 herausgegeben. Die Tiefstwerte lagen nachts bei 17 bis 22 Grad. Auch die Luftfeuchtigkeit soll ansteigen, so dass die Tage zunehmend schwül werden.
2022 fiel vor allem im Westen und Süden gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zu wenig Niederschlag, wie Meteonews schreibt. So regnete es in dieses Jahr bisher 230 Liter pro Quadratmeter, das sei eine Abweichung von 54 Prozent gegenüber dem langjährigen Klimamittel. In der Deutschschweiz ist das Defizit weniger ausgeprägt. Flächendeckender Niederschlag sei bis auf Weiteres nicht in Sicht, die Situation bleibe angespannt.
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Im Gebiet Roggenschnarz in Balsthal SO hat am späten Mittwochnachmittag der Waldboden gebrannt. Als Brandursache steht gemäss Polizeiangaben ein ungenügend gelöschtes Feuer bei einer Feuerstelle im Vordergrund. Verletzt wurde niemand.
Die Feuerwehr konnte den um etwa 17.40 Uhr gemeldeten Brand vollständig löschen und eine weitere Ausbreitung verhindern, wie die Kantonspolizei Solothurn am Donnerstag mitteilte.
Vor Ort sei festgestellt worden, dass der Waldboden im Bereich einer Feuerstelle zu brennen angefangen hatte. Im Kanton Solothurn gilt seit dem 20. Juli im Wald und in Waldesnähe ein absolutes Feuerverbot. Die Polizei sucht Zeugen.

SDA/AFP/red
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