WM-Final in Katar Goldsteak-Koch krallte sich Pokal – Fifa leitet Untersuchung ein
Nusret Gökçe hatte sich nach dem WM-Final unter die jubelnden Argentinier gemischt. Doch wie kam er überhaupt auf den Platz?

Es war eine von mehreren umstrittenen Aktionen im Anschluss an den WM-Final: Nach dem argentinischen Sieg im Penaltyschiessen mischte sich der türkische Promikoch Nusret Gökçe alias Salt Bae unter die jubelnden Spieler. Er liess sich mit dem WM-Pokal fotografieren, biss zum Scherz in Goldmedaillen und wurde dabei gefilmt, wie er Lionel Messi auf dem Spielfeld am Arm festhielt, um auf sich aufmerksam zu machen. Der argentinische Captain wirkte zunächst irritiert, posierte aber später für ein Foto, das Salt Bae auf Instagram seinen 50 Millionen Followern präsentierte.
Die Fifa will den Vorfall nun offenbar untersuchen. Laut dem Fussball-Weltverband hätten sich Personen im Lusail Stadion unerlaubten Zutritt zum Spielfeld verschafft. Die Fifa kündigte an, dass entsprechende interne Massnahmen ergriffen werden. Zumal die WM-Trophäe gemäss den Regularien «nur von einer sehr ausgewählten Gruppe von Menschen berührt und gehalten werden darf, zu der auch ehemalige Gewinner der Fifa-Fussball-Weltmeisterschaft und Staatsoberhäupter gehören.»
Mehrere Medien hatten zuvor gemutmasst, dass Fifa-Präsident Gianni Infantino dem ihm bekannten Promikoch eine der raren Innenraum-Akkreditierungen zugeschanzt hatte. In einem Video nannte er Gökce eine «Legende». Der Koch und Metzger sass zuvor an der WM auch in einem VIP-Sessel neben den Brasilianern Roberto Carlos, Cafu und Ronaldo.
Ribery machte ihn bekannter
Der umtriebige Gökce ist der Kopf der für ihr Bling-Bling-Konzept bekannten Steakhouse-Kette Nusr-Et. Im deutschen Sprachraum wurde der Türke einem grösseren Publikum bekannt, als er dem damaligen Bayern-Star Franck Ribery 2019 ein mit Blattgold überzogenes Steak servierte. Der Franzose postete davon ein Video – und erntete einen Shitstorm. Zu Salt Baes Klienten gehören zahlreiche andere Promi-Sportler. Auch Lionel Messi war Gast in einem seiner Restaurants.
Der PR-Stunt im WM-Final kam in den sozialen Medien nicht gut an. Der Türke erntete Hunderte vernichtende Kommentare. Die Veranstalter des U.S. Open Cups, des amerikanischen Fussball-Cups, haben angekündet, Salt Bae aufgrund der Vorkommnisse an der WM für den Final keinen Zutritt zu gewähren.
dpa/red
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