Grosser Rat bewilligt Kredit für Gymer-Planung
Der Grosse Rat spricht 10,5 Millionen Franken für das Thuner Gymnasium Schadau. Auch zwei Abänderungsanträge in Sachen Kostenkontrolle und zur Bauweise mit Holz wurden genehmigt.

Der Planungskredit für die Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Schadau ist unter Dach und Fach: Am Dienstag kurz vor dem Mittag hat der Grosse Rat die beantragten 10,5 Millionen Franken einstimmig bewilligt.
Dass das Geschäft grosse Unterstützung erhalten würde, zeichnete sich bereits bei den vorangehenden Wortmeldungen der Fraktionssprecher ab. Von rechts bis links erhielt das Projekt nur Zustimmung. Auch im Wissen darum, dass der Ausbau die logische Konsequenz des Fusionsentscheids aus dem Jahr 2013 ist: «Vor fünf Jahren haben wir die beiden Thuner Gymnasialstandorte administrativ zusammengelegt, jetzt müssen die Schulen auch physisch zusammengeführt werden», nahm Marianne Dumermuth (SP) als Sprecherin der Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission (BaK) das Hauptargument vorneweg. So könnten beispielsweise wegen der Distanz zwischen den Schulen nur zehn Lektionen statt elf angeboten werden. Und: «Eine Alternative zum heute vorliegenden Plan gibt es nicht.»
Der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) schliesslich schwor den Rat auch als Einzelsprecher auf ein Ja ein: «Einen Fusionsgewinn gibt es nur, wenn wir nach A jetzt auch B sagen.»
Auch mahnende Worte
Obwohl das Projekt unbestritten war, gab es mahnende Worte. Etwa vonseiten der Grünen, die darauf hinwiesen, dass ob all der Neubauten die Sanierung des bisherigen Gebäudes nicht in den Hintergrund geraten dürfe (Daniel Klauser).
Und Luca Alberucci von der GLP wünschte sich, dass die Grundlage des Projekts, die Schulraumstrategie 2030, welche die Schülerzahlen und den Platzbedarf eruiere, nicht nur ein reines Arbeitspapier der Erziehungsdirektion bleibe: «Wir sind der Meinung», so Alberucci, «dass Unterlagen, die derart hohe Investitionen nach sich ziehen, auf Stufe Regierungsrat verabschiedet werden müssen. Es wäre doch schön, wenn auch Baudirektor Christoph Neuhaus davon Kenntnis nehmen könnte.»
Deutlich angenommen wurden schliesslich zwei Abänderungsanträge: Derjenige der BaK (Marianne Dumermuth) verlangt, dass im Rahmen der Projektierung die Einsparmöglichkeiten oder die konkreten Einsparungen detailliert ausgewiesen und begründet werden. Dies auch im Zusammenhang mit der Kostensteigerung von erst 55 Millionen Franken über 72 bis zu den nun geschätzten 93 Millionen Franken für das Bauprojekt.
Zustimmung erhielt ausserdem der Antrag der SVP (Thomas Knutti), der wünscht, dass das Projekt nach Möglichkeit mit Schweizer Holz realisiert wird. Etwas, das allerdings nur noch bei der geplanten Doppelturnhalle und im Innenausbau möglich sein wird, da der Architekturwettbewerb für die Neubauten bereits 2006 durchgeführt wurde. «Diese Forderung gehört zwingend bereits bei der Ausschreibung ins Wettbewerbsprogramm», meinte denn auch Martin Aeschlimann von der EVP. Im EU-Raum sei es seit Jahren üblich, mit Holz zu bauen: «Vielleicht könnte die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion mal eine Exkursion dorthin als beschaffungsrechtliche Weiterbildung organisieren?!»
Wie geht es weiter?
Mit diesen Entscheiden ist der Weg frei für einen Architekturwettbewerb zur Ausgestaltung der Doppelturnhalle samt Unterrichtsräumlichkeiten. Zudem wird für die Sanierung des Hauptgebäudes und die beiden Nebauten ein Team rund um die Wettbewerbssieger aus dem Jahr 2006 mit den weiteren Projektarbeiten betraut.
Ziel ist, die beiden Thuner Gymnasiumsstandorte aufs Schuljahr 2026/2027 am Standort Schadau zusammenzuführen.
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