Leserreaktionen«Haben die Bürgerlichen etwa Angst vor ihm?»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zur Ernennung von Christian Levrat zum Verwaltungsratspräsidenten der Post.

Zu «Berner Regierung antwortet auf Brief von Jugendlichen»
Massnahmen, um die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu erhalten, mögen vorgesehen sein. Sie werden jedoch bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag auf dem Programm stehen bleiben. Was gebaut wird, sind Strassen und die Brücke, sonst nichts. Katharina Binggeli, Oberbipp
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Zu «Einsprachenflut gegen das geplante Tram»
Beim Lesen der Artikel über die Einsprachen zum Tram Bern-Ostermundigen entsteht der Eindruck, dass die Quartierkommission Dialog Nordquartier das Tram bekämpft. Sie will dieses mit ihrer Einsprache jedoch nicht verhindern, sondern konstruktiv dazu beitragen, dass das Tramprojekt verbessert wird. Wir sind beunruhigt, dass die Verkehrsfläche ausgebaut wird und der Verkehr an der Viktoriastrasse und im Quartier zunimmt. Wir setzen uns dafür ein, dass der öffentliche Raum beim Viktoriaplatz und bei der Schönburg aufgewertet und die Fussgänger-Optik stärker gewichtet wird. Leider wurde die Quartierkommission Dialog Nordquartier bei der Neuauflagedes Tramprojekts von den Stadtbehörden nie angehört. Das ist bei einem solchen Grossprojekt unerlässlich. Die Einsprache ist daher das einzige und legitime Mittel, um die Anliegen des Quartiers doch noch einzubringen. Urs Jost, Bern, Quartierkommission Dialog Nordquartier
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Zu «Öko-Protestcamp in der Waadt wird geräumt»
Bei der Räumung des Hügels Mormont durch die Polizei von «befreien» zu sprechen, ist absurd. Vielmehr stellt sich die Frage, wann wir von Konzernen befreit werden, deren Einfluss offenbar so gross ist, dass sie sich jedwede Menschenrechtsverletzung, jede Form der Zerstörung leisten können, um dann doch von Regierung und Justiz den Rücken gestützt zu bekommen. Holcim wird sich wohl sagen, dass sich Klimaschutz nicht rentiert, solange man als Klimasünder Polizeischutz erhält. Wer unsere Zukunft sprichwörtlich wegsprengt, wird per Gesetz geschützt. Wer das Leben auf dieser Welt verteidigen möchte, gilt als Verbrecherin oder Verbrecher. Im Zuge des neuen Polizeigesetzes werden sie vielleicht bald als Terroristinnen und Terroristen bezeichnet. Wir leben in der absurdesten aller möglichen Welten. Jan Schuller, Bern
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Zu «Die Schweizer Hobbygolfer bekommen ihr Handicap geschenkt»
Sechs weltweit verschiedene Handicap-Berechnungsmethoden werden zusammengeführt und im World Handicap System vereinheitlicht. Das System wurde in der Schweiz zuerst als grosser Erfolg vorgestellt. Die jetzige Weigerung, dieses wie vorgesehen umzusetzen, ist unsportlich. Während in unseren Nachbarländern das System angewendet wird, versteckt sich unser Verband hinter IT-Problemen. Ich glaube, die Herren haben einfach keine Lust, die Hunderten von Handicap-Änderungen, respektive die damit verbundenen Reklamationen, zu bearbeiten. Wie sollten, sofern man die Umrechnung korrekt ausführt, unerklärbare oder falsche Handicaps entstehen? Mit den «8 identischen Phantom-Ergebnissen» wird dem Vorgehen noch die Sahnehaube aufgesetzt. Dieser Vorteil für uns Schweizer ist gegenüber anderen Golfern unsportlich. Ist das alles, was Swiss Golf zustande bringt? Hoffentlich nicht. Urs Maier, Münsingen
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Zu «‹Fehlbesetzung!› Levrat provoziert Kritik»
Die Bürgerlichen goutieren die Wahl vom vormaligen SP-Präsidenten Christian Levrat als Post-Verwaltungratspräsidenten nicht. Haben sie etwa Angst vor ihm? Angst davor, dass er noch mehr unschöne Sachen entdeckt? Oder dass er versucht, zu verhindern, dass noch mehr Poststellen geschlossen werden und Personal entlassen wird? Und was heisst da Vetterliwirtschaft? Der jetzige Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller ist auch in der gleichen Partei wie seine damalige Chefin Doris Leuthard. Gilbert Baumgartner, Kehrsatz
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Natürlich haben die Bürgerlichen Angst vor Levrat als Post-VR-Präsident. Weil sie wollen die Post vollständig privatisieren: zuerst mal die Postfinance privatisieren, dann das Briefmonopol vollständig abschaffen, gleichzeitig der Post vorschreiben, dass sie unrentable Poststellen weiter betreiben muss und dann genüsslich zuschauen, wie die Post finanziell ausblutet, bis man noch die letzten Filetstücke an den eigenen Filz verscherbeln kann. Und dann dürfen wir mit Steuergeldern die Mindestversorgung mit Postdienstleistungen auf dem Land finanzieren, damit die bürgerlichen Wählerinnen und Wähler das Spiel weiterhin nicht durchschauen.
Weil Levrat wird genau gegen diese Privatisierung und schleichende Zerstörung der Post ankämpfen. Darum wird jetzt so viel Wind gemacht. Nicht wegen Filz oder so. Weil beim Filzen kennen sich primär die Bürgerlichen bestens aus.
Natürlich macht der bürgerliche Filz den SP-Filz (der hier auch mitspielt) nicht wirklich besser, mir wäre auch lieber, wenn die von der öffentlichen Hand zu vergebenden Posten endlich nach Fähigkeiten ausgewählt würden und das Parteibuch bedeutungslos wäre. Aber wem die Post als Service Public am Herzen liegt, der sollte trotzdem froh sein, dass mit Levrat ein mutiger Kämpfer für den Service Public auf diesen Posten berufen wird. Wer lieber "verdiente" und oberfähige Manager wie z.B. diejenigen von der Credit Suisse an seiner Stelle gesehen hätten, ist natürlich enttäuscht.