Leserreaktionen«Hier wird Randgruppen-Verhätschelung betrieben»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zur Eskalation bei der Corona-Demonstration am Donnerstagabend.

Zum Interview mit Reto Nause nach der Eskalation bei der Corona-Demo
Der Vergleich mit der Erstürmung des US-Kapitols drängt sich auf, bis hin zu seinen Drahtziehern Donald Trump und Ueli Maurer (SVP). Dass Reto Nause (Die Mitte) das Bundeshaus besser zu schützen weiss als seine Kollegen in Washington das Kapitol, verdient unsere Anerkennung. Wer es nicht gesehen hat, glaubt gar nicht, mit was für einer dumpfen Entschlossenheit Tausende zum Lärm der Kuhglocken marschieren, Liberté brüllend. Das ist beängstigend. Jeder soll glauben und meinen und tun, was er will, aber dass diese Saubannerzüge mit Schweizerfahnen, Kantonswappen und mit vielen folkloristischen Versatzstücken daherkommen, finde ich dreist. Das sind Spinner und keine Patrioten. Onlinekommentar von Stefan Herrenschwand
Anstatt dafür zu danken, dass die Polizei endlich einmal durchgriffen hat, werden ihr und dem Vorsitzenden Reto Nause noch Vorwürfe gemacht. Die friedliche Mehrheit von Geimpften und Impfwilligen wird seit Monaten von einer unbelehrbaren und zum Teil auch egoistischen Minderheit verteufelt und bei Impfaktionen sogar angegriffen. Es reicht jetzt. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen, die zu dieser Aktion aufgerufen haben, verzeigt werden. Die impfwillige Mehrheit der Bevölkerung ist seit Monaten Geisel einer Minderheit. Wo wir stehen könnten, zeigt uns eindrücklich Dänemark. Onlinekommentar von Walter Brupbacher
Die Massnahmen des Bundesrats sind viel zu rigoros; das ist der Punkt. Die Zertifikatspflicht ist sofort aufzuheben, da sie nichts bringt ausser Ärger und einer Entsolidarisierung der Gesellschaft. Onlinekommentar von André Gerber
In all unseren Nachbarländern sind die Massnahmen rigoroser als bei uns. Ich frage mich, was diese Demonstranten unter Freiheit wirklich verstehen. Ihr Problem ist nur schwer nachvollziehbar. Die Ausfälle fürs Gewerbe wurden entschädigt, es gab Kredite, Kurzarbeit, Gratistests und eine Gratisimpfung. Gesichtsmasken sind in vielen asiatischen Ländern seit langer Zeit etabliert. Was ist das Problem? Onlinekommentar von David Arjuna
Freiheit, Diskriminierung und Zweiklassengesellschaft. Mit diesen Schlagworten will eine Minderheit unserer Bevölkerung unser Staatswesen destabilisieren. Unter dem Vorwand, sich nicht impfen zu lassen und gegen alle Massnahmen von Covid-19 anzugehen, wird diese Randgruppe mit ihren abstrusen Ideen leider mit Samthandschuhen angefasst. Solange wir in der Schweiz diese «Randgruppen-Verhätschelung» betreiben, kommen wir nicht aus diesem Dilemma heraus. Leider kann ein Teil der heutigen Gesellschaft keine Probleme mehr lösen, sondern man bekämpft sie mit allen Mitteln und stellt sich als diskriminiert und Teil einer Zweiklassengesellschaft dar. Diese Menschen wissen nicht, was Freiheit bedeutet, denn in ihren Augen verstehen sie darunter nur: Ich will machen, was ich will. Unsere Demokratie ist mit allen Mitteln zu schützen. Heinz Furrer, Blumenstein
Link zum Interview mit Reto Nause
Zur 99-Prozent-Initiative
Erneut versuchen die Jungsozialisten (Juso) unseren Wirtschaftsstandort mit einer verfänglichen Initiative zu schwächen. Die Initiative fordert, dass zukünftig Kapitalerträge wie Zinsen, Mieterträge, Aktien- und Grundstückgewinne ab einer gewissen Höhe neu eineinhalbfach besteuert werden sollen. Das ist eine Strafsteuer für Sparer und Investoren. Mit dieser marxistischen Vorstellung über das «böse Kapital der Reichen» aus dem 19. Jahrhundert versucht man, unser Wirtschaftssystem umzukrempeln. Dabei ist es dieses eine Prozent der Reichen, das 40 Prozent unserer Bundessteuer berappt. Wenn sich diese Reichen absetzen, kann der Mittelstand die Bundessteuern bezahlen, zudem fehlt das Geld für Unternehmen, was zu fehlenden Arbeitsplätzen und geringerem Wohlstand führt. Das Kapital ist einer der Motoren unserer Wirtschaft. Besonders jetzt nach Corona benötigen wir Freiraum und keine Strafsteuern. Ami Bossard Gartenmann, Präsidentin SVP Matten, Matten b. Interlaken
Link zum Artikel: «Wie die Schweiz umverteilt»
Zur Ehe für alle
Paradoxer kann es nun wirklich nicht mehr werden. Zwar bin ich eine betagte Frau von 90 Jahren, aber es gibt Dinge, welche wirklich unverständlich sind. Da gehen viele Ehen auseinander, andere wollen partout keine eingehen. Aber da ist diese Ehe plötzlich höchst erstrebenswert – nämlich für Schwule und Lesben. Was man hat, das will man nicht; und was man nicht hat, das will man unbedingt. Und die lieben Kinder wissen nicht mehr, wohin sie gehören. Susanne Walthert, Thun
Link zum Artikel: «Ehe für alle ist nicht mehr zu stoppen»
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