Hunderte gehen in Kuwait für politische Reformen auf die Strasse
In Kuwait haben mehr als tausend Demonstranten Reformen und den Rücktritt des Ministerpräsidenten Scheich Nasser al Mohammed al Sabah gefordert. Die Kundgebung wurde von der Polizei streng überwacht.

Nachdem die zunächst geplante Besetzung eines zentralen Platzes in der Hauptstadt von Polizisten verhindert wurde, versammelten sich die Regierungsgegner vor dem Gebäude, in dem der Ministerpräsident sowie der Emir Scheich Sabah Ahmed al Sabah ihre Büros haben. Die Kundgebung wurde von Sicherheitskräften streng überwacht. Über Anwendung von Gewalt gab es aber zunächst keine Berichte.
«Wir brauchen eine Änderung der Verfassung, damit das Volk mehr Rechte erhält», sagte der Oppositionspolitiker Ahmend al Chaeid. Es gehe nicht nur darum, eine Person auszutauschen, sondern darum, die Art des Denkens zu verändern. In den Sprechchören der Demonstranten vor dem Regierungsgebäude hiess es unter anderem «Ein neues Land mit einem neuen Ministerpräsidenten» und «Geh! Wir verdienen etwas besseres». Das endgültige Ziel der Proteste sei der Rücktritt der gesamten Regierung, sagte Hamid al Olajan, einer der Organisatoren der Demonstration.
Zwei Misstrauensvoten überstanden
Kuwait hat im Gegensatz zu anderen arabischen Staaten ein sehr starkes Parlament. Ministerpräsident al Sabah, der im Januar sein zweites Misstrauensvotum binnen 13 Monaten überstand, wird von der Opposition vorgeworfen, die politische Freiheit im Land einzuschränken und Dissidenten mundtot zu machen. Auf öffentlichen Druck hin entliess er im Februar seinen Innenminister.
Die Proteste richteten sich zunächst nicht gegen den Emir selbst, der ein Onkel des Ministerpräsidenten ist. Dessen Dynastie regiert den ölreichen Staat seit über 250 Jahren. Im Januar, als die Revolution in Tunesien in vollem Gange war, sicherte der Emir jedem Bewohner des Landes 1000 Dinar (2572 Euro) sowie Essensmarken zu.
dapd/pbe
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