Im Dschungel der Träume
Meret Meyer Scapa hat ihr Schaffen lange vor der Öffentlichkeit verborgen. Zum 85.Geburtstag werden ihre Werke erstmals in einem Bildband gewürdigt und in einer kleinen Auswahl im Kunstmuseum Bern gezeigt.

Das gibt es auch in unserer publizitätsversessenen Welt: dass eine Künstlerin jahrzehntelang ernsthaft arbeitet, ihr Werk aber der Öffentlichkeit vorenthält. Dabei muss sich Meret Meyer Scapa, Gattin von Ted Scapa und Gastgeberin im Schloss Vallamand, ihrer nicht schämen. Als Tochter von Hans Meyer-Benteli – Verleger und Freund von Paul Klee – empfing Meret Meyer schon früh künstlerische Anregungen. An der Zürcher Kunstgewerbeschule sowie in den Pariser Ateliers von Fernand Leger und Max Ernst genoss sie eine malerische, bei Margrit Linck eine keramische Ausbildung. Überdies lernte sie bei Beatrice Tschumi, Marie Wigman und Katharina Dunham modernen Tanz, trat damit auch öffentlich auf. Doch ihr bildnerisches Schaffen hielt sie streng geheim. Ein einziges Mal liess sie sich von ihrem langjährigen Ehemann Ted Scapa zu einer kleinen Galerieausstellung überreden. Die von ihm und ihrer Tochter Tessa letztes Jahr geplante Retrospektive im Berner Kunstmuseum sagte sie im letzten Moment ab. Und mit der Werkauswahl für die Präsentation zu ihrem 85.Geburtstag wollte sie nichts zu tun haben.