Jemen: Eskalation droht
In Jemen ist es zu den bisher schwersten Ausschreitungen gekommen. Bei Zusammenstössen mit der Polizei kamen mindestens vier Menschen ums Leben, über 40 wurden verletzt.
In der südlichen Hafenstadt Aden forderten rund 3000 Demonstranten ein Ende der seit 32 Jahren währenden autokratischen Herrschaft von Präsident Ali Abdullah Saleh. Die Polizei schoss in die Luft, um die Menge auseinanderzutreiben. Mitarbeiter eines Spitals berichteten, dass drei Menschen ihren Schussverletzungen erlegen seien. Ein Regierungsvertreter hatte zuvor bereits von einem Todesopfer gesprochen.
In der Hauptstadt Sanaa wurden mindestens 40 Menschen verletzt, als Hunderte Anhänger von Präsident Saleh etwa 1500 Regierungsgegner angriffen, die zuvor mit Steinen geworfen hatten. Mehrere Journalisten berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, sie seien ebenfalls attackiert worden. Jemen ist eines der ärmsten Länder der arabischen Welt. Ein Drittel der Bevölkerung hungert, 40 Prozent leben von weniger als zwei Dollar pro Tag.
«Tag des Zorns»
Die arabische Welt gerät nach den Revolten in Tunesien und Ägypten immer mehr in Aufruhr. Auch in mehreren libyschen Städten kam es am Donnerstag zu tödlichen Auseinandersetzungen, nachdem die Opposition zum «Tag des Zorns» aufgerufen hatte. Ein Anwohner in der östlichen Stadt Benghasi berichtete von mindestens fünf Toten im Umland seit Mittwoch.
Die genaue Opferzahl war nicht festzustellen: Telefonleitungen waren gekappt, zudem wurden Journalisten daran gehindert, nach Benghasi zu fliegen. In der Hauptstadt Tripolis gab es keine Anzeichen für Unruhen. Im Königreich Bahrain kamen bei den schwersten Auseinandersetzungen seit Jahrzehnten vier Menschen ums Leben. Mehr als 230 Personen wurden verletzt. Die Herrscherfamilie setzte Soldaten ein, um Proteste zu unterdrücken.
SDA/jak
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