Jürg Marti tritt bei Verkehrskonferenz ab
Die Regionale Verkehrskonferenz (RVK) senkt den Beitragssatz für Gemeinden und braucht einen neuen Präsidenten, da Jürg Marti bald abtritt.

«Das sind ja fast schon sowjetische Verhältnisse», erklärte Jürg Marti an der Versammlung der Regionalen Verkehrskonferenz (RVK) in der alten Reithalle der Expo Thun.
Der Präsident kommentierte so die durchwegs einstimmigen Beschlüsse der Vertreterinnen und Vertreter aus dem Entwicklungsraum Thun, des Kandertals und der Region Obersimmental Saanenland. Diese genehmigten eine Senkung des Beitragssatzes um einen Zehntel auf noch 0,7 Prozent im Voranschlag für 2020.
Dieser rechnet wie im laufenden Jahr wieder mit einem leichten Defizit, nachdem in der Rechnung 2018 noch ein Plus von über 40'000 Franken resultierte.
Soltermann statt Schmid
Als Ersatz für den zurücktretenden André Schmid aus Burgistein wurde neu Jürg Soltermann aus Wattenwil zum Vertreter für das Westamt gewählt. Die vor Jahresfrist beschlossene Aufstockung des RVK-Ausschusses auf elf Mitglieder wurde vom Kanton abgelehnt.
Wie Jürg Marti, Gemeindepräsident von Steffisburg, orientierte, verbleiben jedoch Erika Schoch aus Sigriswil und Sandra Bircher fürs Kandertal im Gremium, allerdings nur mit beratender Funktion wie die Vertreter des Kantons Bern und der Transportunternehmen.
Jürg Lehmann (STI) informierte über das neue Messsystem für die Qualität im öffentlichen Verkehr. Da habe Thun bei der Pünktlichkeit wegen der vielen Baustellen nicht gut abgeschnitten in jüngster Zeit. Handlungsbedarf sieht er auch bei den Haltestellen, für die die Gemeinden zuständig sind. «Es muss nicht überall super, sondern angemessen sein», sagte Lehmann zu den Gemeindevertretern.
Neuwahl am 27. März 2020
Das neue Angebotskonzept 2022-25 muss beim Kanton bis im Frühjahr 2020 eingereicht werden. Nach einer Mitwirkung zu Beginn des neuen Jahres befindet über das Konzept am 27. März 2020 eine separate RVK-Versammlung. Die muss auch einen neuen Vorsitzenden wählen, denn Jürg Marti erklärte auf diesen Zeitpunkt hin seinen Rücktritt, «da ich eine neue Herausforderung annehme». Wie Marti auf Rückfrage hin erläuterte, wird er im Grossen Rat die Nachfolge von Jürg Iseli (SVP, Zwieselberg) antreten. Als Gemeindepräsident wird er somit fortan die Interessen Steffisburgs direkt beim Kanton einbringen können.
Tangentiallinie auf Bypass
Mit Genugtuung blickte die RVK-Versammlung noch auf den Ständeratsentscheid vom Juni zurück, in den Ausbauschritt der Bahn bis 2035 die Haltestelle Thun Nord aufzunehmen.
Die RVK koordiniert die weiteren Planungsarbeiten dafür. Bezüglich Erschliessung sei vorab nun die Stadt Thun gefragt, erklärte Geschäftsführer Emanuel Buchs. Vertieft geprüft wird dabei ein Bushalt auf dem Bypass Thun-Nord auf einer neuen Tangentiallinie. Diese soll zusammen mit der Neuorganisation der Haltestellen beim Bahnhof Thun die Innenstadt etwas entlasten vom Busverkehr.
Angedacht wird dabei ebenso, eine Umsteigestation bei der Postbrücke einzurichten. Kurz orientiert wurde ferner über das neue Ortsbuskonzept Spiez, das mit der Umstellung von Bahn auf Bus auf der Strecke nach Interlaken in einem Jahr dann eingeführt wird.
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