Kindersegen im Tierpark
Im Tierpark Seeteufel tummeln sich die Jungtiere. Darunter sind auch einige Seltenheiten wie Zwillinge bei den Kattas, verschiedenfarbige Sumpfbiber und ein Albino-Känguru.
Der sonnige Maimorgen lockt die Bewohner des Seeländer Tier- und Erlebnisparks Seeteufel aus ihren Verstecken. Die neu 13-köpfige Erdmännchengruppe wuselt im Gehege herum. Auf den Hinterbeinen stehend, blinzeln sie beim Überwachen ihres Reviers in die Sonne. Gleich nebenan wohnen die afrikanischen Zwergziegen. Die schattige Wiese haben viele von ihnen gegen einen Platz auf dem warmen Asphalt eingetauscht. Inmitten der Ziegenschar schlägt ein prächtiger Pfau sein Rad. «Das ist Hansruedi, er darf sich tagsüber frei im Park bewegen», sagt Lukas Aebi, Tierpfleger im Seeteufel.
Anhängliche Kattas
Wie jeden Frühling werden die Tiere im Park nicht nur aktiver, sondern auch zahlreicher. Der Seeteufel durfte reichlich Nachwuchs begrüssen. Zum Beispiel bei den Kattas. Die Lemurenart aus Madagaskar erkennt man an ihrem langen, mit schwarzen und weissen Streifen geringelten Schwanz. Kattas bekommen normalerweise ein Junges.
In Studen scheint aber etwas in der Luft zu liegen, denn bei den quirligen Tieren sind bereits das zweite Jahr in Folge Zwillinge zur Welt gekommen. «Die ersten paar Wochen hängen sich die Kleinen an den Bauch der Mutter, wo sie gesäugt und geputzt werden. Danach trägt sie die Jungtiere auf dem Rücken, bis sie schliesslich auf eigene Faust das Gehege erkunden», erklärt Lukas Aebi.
Zurzeit werden die zwei Monate alten Winzlinge noch huckepack getragen. Mit um die 70 Gramm eine leichte Fracht, deren Klammergriff es aber wohl in sich hat. Sobald die Zwillinge sich selbstständig im Gehege bewegen, werden die Pfleger sie untersuchen und ihr Geschlecht bestimmen.
Verspielte Ziegen
Für den grössten Zuwachs im Park sorgen alljährlich die afrikanischen Zwergziegen. 22 junge Ziegen unterschiedlichster Färbungen, manche noch kaum grösser als eine Katze, springen im Gehege umher. Erst wenige Wochen sind sie alt. Besonders bei den Kindern erfreuen sich die verspielten Tiere grosser Beliebtheit. Sie lecken auch gerne einmal an durch den Zaun gestreckten Fingern.
«Die Geissen sind die Einzigen, bei denen wir den Zeitpunkt des Nachwuchses selber bestimmen können», erklärt der Tierpfleger. «Wir lassen den Zuchtbock jeweils so vorbeikommen, dass die Jungtiere im Frühling zur Welt kommen, dann haben sie die besten Chancen.» Damit es innerhalb der Gruppe nicht zu Inzest kommt, werden die Ziegenböcke jeweils in private Zuchten vermittelt.
Seltener Anblick
Ganzjährig Paarungszeit ist bei den Nutrias, den aus Südamerika stammenden Sumpfbibern. Zwei Würfe Anfang März und April haben den Seeteufel um insgesamt acht Tiere bereichert. Das wasserabweisende Fell der Nutrias ist normalerweise rötlichbraun. In Studen sieht man die Nagetiere aber in den verschiedensten Farbvarianten, von Beige über Schwarz bis hin zu gefleckt. «Die verschiedenen Farben sind aus der Zucht entstanden und erstaunen uns immer wieder. Jeder neue Wurf ist wie ein Überraschungsei», sagt Lukas Aebi.
Ausgewachsen werden die Tiere fast so gross wie ein einheimischer Biber und können ein Gewicht von acht bis zehn Kilogramm erreichen. Verwandt mit dem Biber sind sie aber nicht. Die grossen Nager zählen zur Familie der Stachelratten. «Mit ihren durch Eiseneinlagerungen orange gefärbten Zähnen nagen sie aber auch gerne an Baumstämmen und Zweigen», so der Tierpfleger.
Ebenfalls Nachwuchs hat es bei den Rotnackenwallabys gegeben, einer mittelgrossen Känguruart. Bei gleich drei Weibchen streckt ein kleines Känguru seinen Kopf aus dem Beutel. «Das Neugeborene verbringt die ersten neun Monate im Beutel der Mutter und wird mit 12 bis 17 Monaten entwöhnt», sagt Lukas Aebi. Eines der drei Jungtiere sticht mit seiner weissen Fellfarbe besonders ins Auge. «Seine Eltern waren beide braun, dass sich das Kleine nun als Albino entpuppt hat, ist recht selten», so der Tierpfleger.
Zwillinge bei den Kattas, «farbige» Sumpfbiber und ein Albino-Känguru – der Frühling meint es gut mit dem Tierpark Studen.
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