«Bruno Manser zeugte keine Kinder»
Über 125'000 haben sich das Urwald-Drama um den Schweizer Öko-Helden bereits angeschaut. Was passiert mit dem Geld? Der Manser-Fonds sagt, was er von den Filmemachern erwartet.

Herr Straumann, was meinen Sie: Wäre Bruno Manser glücklich über den Film «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes»?
Ich denke schon.
Sind Sie sicher?
Kritiker monieren hingegen, dass der Film ein idealisiertes und kitschiges Bild von ihm zeichnet, ein realitätsfernes Porträt als edler Öko-Held und Regenwald-Winkelried.
Sehen Sie, jeder macht sich sein eigenes Bild von Bruno Manser. Und einige mögen dann enttäuscht sein, wenn die Kinofigur nicht ihren Vorstellungen entspricht. Ja, mitunter wird Manser glorifiziert, das stimmt – übrigens auch bei den Penan, für die er jetzt zu einer Art Mythos geworden ist. Aber unbestritten ist doch: Bruno Manser hat gegen die Abholzung des Regenwaldes gekämpft. Sein Leben dabei aufs Spiel gesetzt. Und sein Leben verloren. Wie Manser als Kino-Figur ausgeformt ist, das ist schliesslich eine Frage der künstlerischen Freiheit und der künstlerischen Mittel.