Selbstbewusst bis zum Starrsinn
Die Londoner Singer/Songwriterin Anna Calvi wird als eine der grossen Musikhoffnungen des Jahres gehandelt. Ihr Debütalbum «Anna Calvi», auf dem sie das Bild epischer Kämpfe zeichnet, vibriert vor Intensität und Bilderreichtum.

Ein leiser Wind lässt Sandkörner über glutheisse Steine mäandern. Da durchbricht ein einzelner Gitarrenklang die Stille, schleppt sich über die Ebene, verendet kläglich. Plötzlich schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, der Wind peitscht über die Ebene, erweckt die Gitarre zu neuem Leben, lässt sie kreischen. Ein Tornado wirbelt sich zu einer dunklen Wand auf, aus der geheimnisvolles Flüstern dringt. Von Liebe ist die Rede, von Sehnsucht nach Nähe. Da gellt eine Stimme durch das Chaos und singt verführerisch von einem Pakt mit dem Teufel. Aber nur wenige Takte später ist die Wolke wieder weg, die Stimme flüstert wieder schüchtern. War alles nur ein Traum?