SCL Tigers mit Derby-ErfolgLangnau mit grossem Sieg – und doch wird gelitten
Beim Tabellen-Zweiten Biel gewinnen die Emmentaler 3:1 und halten Anschluss an die Pre-Playoff-Plätze. Stürmer Flavio Schmutz jedoch fällt verletzt aus.

Das Ticket nach Peking war gebucht, aber der Flieger hob ohne Joren van Pottelberghe ab. Ein positiver Coronatest beendete vor einem Jahr den Olympia-Traum des Goalies, und des Schlechten nicht genug: Ein paar Wochen später ging auch noch sein Kreuzband kaputt. Zehn Monate lang musste Biel ohne seinen Torhüter auskommen, nun aber ist die Knieverletzung ausgeheilt, und nach drei leihweisen Spielen mit Winterthur gab van Pottelberghe mit den Seeländern gegen die SCL Tigers sein Comeback. Es war keine Rückkehr nach Mass – der Keeper blieb zwar fehlerlos, Langnau aber siegte beim Tabellen-Zweiten überraschend 3:1.

13 Überzahlsituationen in Serie hatten die Bieler zuletzt ungenutzt gelassen. Gegen Langnau reichten ihnen 32 Sekunden mit einem Mann mehr zum Torerfolg, Damien Brunner buchte in der 10. Minute mittels Ablenker das 1:0. Dass im Powerplay doch noch einiges im Argen liegt, verdeutlichte sich jedoch gegen Ende des zweiten respektive zu Beginn des dritten Drittels, als das Heimteam eine Fünfminuten-Strafe gegen Matthias Rossi nicht ausnutzen konnte. Rossi hatte Luca Cunti völlig übermotiviert in die Bande gecheckt und danach gezwungenermassen Feierabend.
Bald darauf führten die Tigers, weil sie es in Überzahl besser machten: Harri Pesonen reüssierte entgegen dem Spielverlauf. Zuvor hatte sich sein Sturmpartner Cody Eakin das 1:1 gutschreiben lassen – wobei es sich de facto um ein Bieler Eigentor handelte. Diese befinden sich nach nunmehr vier Niederlagen in Serie im Januar-Loch.
Kommt ein weiterer Finne?
Letztlich siegte Langnau trotz dem Schussverhältnis von 22:44. Goalie Stéphane Charlin hielt überragend, seine Entwicklung verblüfft gerade selbst die Experten unter den Experten. Teuer zu stehen kommen könnte den Emmentalern indes der Ausfall von Flavio Schmutz, dem besten Angreifer mit Schweizer Pass. Er verletzte sich am linken Bein und bekundete starke Schmerzen, eine Diagnose steht noch aus.
Für die Tigers folgt am Samstag das Heimspiel gegen Ambri, und weil es sich bei den Leventinern um einen direkten Konkurrenten im Kampf ums Pre-Playoff oder zumindest um die vorzeitige Sicherung des Ligaerhalts handelt, ist die Partie von wesentlicher Bedeutung.
Wesentlich fortgeschritten ist auch Langnaus Kaderplanung für die nächste Saison, wobei es den einen oder anderen Platz noch zu besetzen gilt. Interesse bekunden die Emmentaler dem Vernehmen nach am Finnen Aleksi Peltonen, der derzeit in den USA mit St. Lawrence die College-Meisterschaft bestreitet. Der Stürmer ist der Sohn des einstigen SCB-Assistenzcoachs Ville Peltonen und der Zwillingsbruder von Jesper Peltonen, der in Kloten engagiert ist. Dank einer Schweizer Lizenz würde der 24-Jährige das Ausländerkontingent nicht belasten.
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