«Mafia Capitale», Roms Mafia der Neuzeit
Täglich neue Fakten und Festnahmen: Rom war jahrelang unterwandert von einem dunklen Syndikat, das Unsummen an öffentlichen Geldern einstrich.
Der Begriff der Unterwanderung erfährt gerade eine neue Illustration. Es ist eine römische und eindrückliche. Mit jeder neuen Erkenntnis der Ermittler und mit jeder Enthüllung in der Presse dämmert es den Italienern etwas mehr, dass ihre Hauptstadt in den vergangenen Jahren ganz und gar von einem unheilig zusammengesetzten, schamlos gefrässigen Syndikat aus ehemaligen faschistischen Terroristen, linken Unternehmern, bürgerlichen wie progressiven Stadträten und Beamten unterwandert wurde. Zerfressen und ausgesaugt von «Mafia Capitale», Roms Mafia der Neuzeit. Eine ihrer Firmen, so erfuhr man nun am Dienstag, restaurierte den Gemeinderatssaal im Römer Rathaus, die prunkvolle Sala Giulio Cesare. Die Ausschreibung gewann sie locker, mit gütiger Hilfe. Ein grösseres Symbol für die Unterwanderung kann man sich kaum vorstellen.