1:4 in Zug, nun gegen GottéronMit einer klaren Niederlage ins Duell der Nerven
Lange das bessere Team, verliert der SC Bern in Zug doch noch klar. Das 1:4 ist die fünfte Niederlage in den letzten sechs Partien.

Immerhin sie hatten die gute Laune nicht verloren. Die SCB-Fans feuerten ihre Lieblinge auch in den Schlussminuten noch an, dann als längst feststand, dass diese im Duell der zuletzt kriselnden Clubs mit leeren Händen die Heimreise würden antreten müssen. Dass das so war, hatte sich im Schlussdrittel schon früh abgezeichnet. Mit guten Vorsätzen beim Stande von 1:2 aus der Kabine gekommen, hatten die Berner diese selber kompromittiert durch unnötige Strafen der ex-Zuger Oscar Lindberg und Jesse Zgraggen. Die Zentralschweizer nutzten diese zu Treffern durch Christian Djoos und Brian O’Neill - und damit war die Partie gelaufen.
Verloren hatten sie das Spiel aber nicht unbedingt in jener Spielphase sondern vorher. Dass der EV Zug nach zwei Dritteln mit einer Eintore-Führung in die Kabine ging, war für viele Betrachter zumindest nicht nachvollziehbar. Der SCB hatte bis deutlich über Spielmitte geführt, ehe ein Doppelschlag innert 121 Sekunden durch Lino Martschini und Yannick Zehnder die Wende brachte. An beiden Treffern waren Berner nicht schuldlos: Beim Ausgleich wechselte Goalie Philip Wüthrich nicht schnell genug die Position, beim zweiten Verlusttreffer liess sich Verteidiger Christian Pinana die Scheibe von Brian O’Neill abluchsen.
Es waren die klassischen Tore aus dem Nichts - bis dahin hatte das Team von Toni Söderholm mehr vom Spiel gehabt. Die Mini-Führung nach dem Startdrittel durch Tyler Ennis war eher zu knapp. Der Kanadier selber war im ersten Powerplay gleich viermal an Leonardo Genoni gescheitert, Thierry Bader hatte zusätzlich den Pfosten getroffen. Auf der anderen Seite kam der zuletzt zweifache Meister einzig durch Dario Allenspach mit einem Unterzahl-Konter zu einer zwingenden Möglichkeit, er liess lange praktisch alle Tugenden vermissen, die ein Spitzenteam auszeichnet. Und im zweiten Abschnitt hatten Tristan Scherwey und Benjamin Baumgartner ebenfalls Top-Chancen gehabt, den zweiten Treffer zu erzielen.
Allzu lange Zeit, sich mit dem Geschehen in Zug zu beschäftigen, hat der SCB nicht. Schon heute steht mit dem „Zähringer-Derby“ gegen Fribourg-Gottéron ein weiteres kursweisendes Spiel an. Für die Berner geht es darum, in der Postfinance-Arena das Gesetz der Serie zu brechen - bisher resultierten in allen drei Saisonvergleichen Auswärtssiege.
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