Die Oberländer Skigebiete sind offenNach dem Regen kommt bald die Sonne
Ab Sonntag sorgt ein Hochdruckgebiet für prächtiges Wintersportwetter. Wir zeigen hier auf, welche Skigebiete ihre Bahnen offen haben werden.

Freitagmorgen um neun Uhr beim Eigergletscher. Fünf Grad über null. Selbst hier oben auf 2320 Meter über Meer regnet es. Trotz Sturmböen jenseits der 60 Stundenkilometer lassen es sich eine Handvoll wetterfeste Wintersportler nicht nehmen, den Tag auf dem Snowboard und den Ski zu verbringen. Neben den präparierten Skipisten kommen überall Grasbüschel zum Vorschein.
Die Skipisten hingegen sind in nassem, aber tadellosem Zustand. Selbst die Talabfahrt bis zum Bahnhof in Grindelwald Grund ist wie ein Teppich problemlos befahrbar. Und die Wetterprognosen für die nächsten Tage lassen die Herzen der Wintersportler schon jetzt höherschlagen.
Grindelwald-Wengen
In der Jungfrau-Skiregion herrscht laut Mediensprecherin Kathrin Naegeli Vollbetrieb: «Ab dem Wochenende sind alle Bahnen geöffnet und ebenfalls alle Pisten inklusive der Talabfahrten. Über die Festtage setzen wir alles daran, dass die Pisten und Bahnen offen bleiben können.» Dank der kalten Temperaturen in den letzten Wochen sind die Schnee- und Pistenverhältnisse bestens. «Wir sind zuversichtlich, dass die Schneedecke auch bei wärmeren Temperaturen und Niederschlag Bestand haben wird», sagt Naegeli. Alle Gastrobetriebe der Jungfraubahnen sind offen.
Schilthorn
«Ausser dem Skilift Gimmelen und der Sesselbahn Schiltgrat ist bei uns alles offen. Und wir haben allerfeinsten Pulverschnee», schwärmt Christoph Egger, der Direktor der Schilthornbahn AG.
Meiringen-Hasliberg
Folgende Anlagen sind in Betrieb: Die Luftseilbahn Meiringen-Reuti, die Gondelbahnen Reuti-Bidmi-Mägisalp, Mägisalp-Alpentower und Twing-Lischen-Käserstatt, die Sesselbahn Bidmi-Käserstatt und der Kinderlift Mägisalp. Teilweise offen ist das Skihäsliland Bidmi. Die Langlaufloipe und die Schlittelwege sind geschlossen. Die Winterwanderwege, die Schneeschuhroute und die Gastronomiebetriebe sind offen.
Elsigen-Metsch
Ab dem Weihnachtstag sind voraussichtlich ausser dem Elsighorn alle Anlagen in Betrieb. Der Skilift Höchst-Metsch wird in Betrieb sein, der Lift Widerhubel ist noch nicht sicher. «Wir hoffen alle, dass der Regen in den kommenden Tagen nicht zu viel Unheil anrichtet», sagt Janine Zysset von der Elsigenalpbahnen AG. Die Gastrobetriebe auf Seite der Elsigenalp werden alle geöffnet sein (Gasthaus Elsigbach, Berghaus Elsigenalp, Elsighütte), wie voraussichtlich auch auf Seite Metsch (Berggasthaus Höchst, Schneekurve).
Oeschinensee
«Wir haben alle Anlagen und Gastrobetriebe seit Freitag in Betrieb», verkündet Patrick Frei, der Vize-Verwaltungsratspräsident der Gondelbahn Kandersteg-Oeschinensee AG auf Anfrage.

Adelboden-Lenk
Die Bergbahnen Adelboden öffnen am 24. Dezember alle Anlagen – ausser der Sesselbahn Luegli und dem Skilift Stand. Am selben Tag nehmen die Lenk Bergbahnen ebenfalls alle Anlagen in Betrieb, mit folgenden Ausnahmen: Der Kinderlift Mauren startet erst am Stephanstag, und der Skilift Guetfläck sowie das Förderband Bühlberg bleiben bis auf weiteres geschlossen.
Engstligenalp
Die Bergbahnen Engstligenalp AG haben das Kinderland, Fondueiglu, Schlafiglu, Restaurant und Berghotel offen. «Je nach Wetter- und Lawinensituation werden wir auf unserer Website laufend ein neues Update schalten», sagt Geschäftsführer Dominik Honegger. Dies gilt auch für die zurzeit noch geschlossenen Langlaufloipe, Winterwanderwege sowie die Skilifte Bockmatti und Dossen. «Aufgrund der Wetter- und Lawinensituation am Wildstrubel müssen wir die Situation bis auf weiteres jeden Tag neu beurteilen und entsprechend entscheiden.»
Bergbahnen Gstaad-Saanenland
«Wir hatten den Betrieb am Freitag beim herrschenden Schlechtwetter eingestellt, um die Pisten zu schonen», sagt Direktor Matthias In-Albon. Sobald der starke Wind und die Niederschläge vorbei seien, werde man sämtliche technisch beschneiten Pisten und die entsprechenden Bahnen öffnen. Auch die dazugehörigen Gastrobetriebe sind in Betrieb.
Glacier 3000
Das hochgelegene Skigebiet an der Grenze zum Waadtland kämpft laut Geschäftsführer Bernhard Tschannen in diesen Tagen mit ziemlich starkem Wind; «dies sollte aber auf Anfang nächste Woche besser werden». Ab dem Stephanstag sind folgende Skipisten offen: die Gletscherpisten mit Scex Rouge und die Oldenpiste. «Jetzt brauchen wir noch einen grossen Schneefall, dann können wir auch die neue Piste Cabane–Pillon öffnen», so Tschannen. Auf den Pisten Martisberg und Reusch bräuchte es noch Schnee; diese können wohl erst im Januar geöffnet werden. Offen sind folgende Restaurationsbetriebe: Col du Pillon, Coffee Corner mit Snacks auf Scex Rouge, Refuge l’Espace beim Quille du Diable, Le Carnotzet auf Scex Rouge. Letzteres neues temporäres Restaurant öffnet ab dem 29. Dezember. Es ist der Ersatz-Gastrobetrieb für das vor drei Monaten durch einen Grossbrand zerstörte Restaurants Botta.
Zu warm für die «Kleinen»
Temperaturen im zweistelligen Celsiusbereich und Regen bis weit über 2000 Meter über Meer machen vor allem den Betreibern der tiefer gelegenen Skigebiete im Berner Oberland einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, denn das bisschen gefallener Schnee schwindet arg dahin. Für eine Inbetriebnahme der unter der Waldgrenze liegenden Voralpen-Skigebiete liegt generell zu wenig Schnee. Dieser wird zudem in diesen Tagen durch die warmen Lufttemperaturen gänzlich wegschmelzen.
Nichts geht momentan bei den Wiriehornbahnen: «Aufgrund der extrem schlechten Wettersituation bleibt unser ganzes Skigebiet über die Weihnachtstage geschlossen», teilt Geschäftsführer Reto Gertsch mit. Auch der Skiclub Gadmen möchte den Skilift in Betrieb nehmen. «Da es aber noch zu wenig Schnee hat, bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten dass wieder kälter wird und vor allem noch etwas schneit», sagt Skiclub-Präsident Emanuel Steudler.
Ueli Walthard, der Betriebsleiter und Pistenrettungschef der Axalp Sportbahnen AG, kann bis zum Redaktionsschluss nicht sagen, ob das Skigebiet über Weihnachten geöffnet werden kann. «Nach Möglichkeit werden wir dies tun. Wir werden den aktuellen Stand laufend auf unserer Website mitteilen.»

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