Neues Brevet macht Hund und Halter fit für den Alltag
Ab April bietet Ruth Spielmann aus Steffisburg als eine der Ersten in der Region Kurse für das nationale Hundehalter-Brevet an.

Ruth Spielmann ist überzeugt: «Jeder Hund hat das Recht auf Erziehung statt Dressur.» Nach jenem Credo leitet die 63-Jährige auch ihre Hundeschule «Via Victoria Dogs» in Steffisburg.
Nach der Abschaffung des für Hundehalter obligatorischen Sachkundenachweises (SKN) im vergangenen Jahr setzt sie sich für eine neue Idee, das nationale Hundehalter-Brevet (NHB), ein (siehe Kasten). Ab April bietet sie als eine der Ersten in der Region entsprechende Kurse an.
NHB noch fakultativ
Spielmann verfolgt in ihrer Hundeschule einen natürlichen Ansatz im Umgang mit Hunden, die sogenannte Natural-Dogmanship-Philosophie. So besitzt ihre Hündin Chenay etwa keinen Futternapf.
«Ich verpacke ihr Futter in einem Beutel und lasse sie diesen im Wald suchen: So erjagt sie sich ihr Futter selbst und befriedigt dabei ihren natürlichen Trieb, den alle Hunde in sich haben», erklärt sie. Wichtig sei, dass Hunde eine sinnvolle Beschäftigung hätten und gefordert würden.
Umgang im Alltag
Gefordert werden Hunde und Hundebesitzer auch in der neuen NHB-Ausbildung. Diese ist fakultativ – noch. «Im Kanton Wallis diskutiert man bereits über ein Obligatorium», weiss Spielmann. Vermittelt werden zehn Stunden Praxis, die Teilnehmenden absolvieren eine mündliche und eine praktische Prüfung. Alternativ kann der Kurs ohne Ablegen der Prüfung besucht werden, oder Hundebesitzer melden sich nur zur Prüfung an – ohne den Kurs besucht zu haben.
Im Vergleich: Der obligatorische SKN beinhaltete vier Stunden praktische, drei Stunden theoretische Ausbildung ohne Prüfung. «In so kurzer Zeit wird kaum etwas Nachhaltiges gelernt», sagt Spielmann.
In den zehn Stunden Ausbildung für das NHB wird laut dem Verband Kynologie Ausbildungen Schweiz in erster Linie «Grundwissen über den sicheren und möglichst konfliktfreien Umgang des Halters mit seinem Hund in Alltagssituationen» vermittelt.
«Wir üben etwa den Umgang mit Hunden am Bahnhof», präzisiert Spielmann. «Ein Obligatorium des nationalen Hundehalter-Brevets wäre meiner Meinung nach sinnvoll, wenn es seriös durchgesetzt würde.»
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