Snus in der SchweizNeun Spieler pro Team greifen zur Eishockeydroge
In den 1990er-Jahren machen Skandinavier Snus in den Schweizer Eishockeygarderoben salonfähig. Er ist nach wie vor in vieler Munde, wie eine Recherche dieser Zeitung zeigt.

Sie wollen Eindruck schinden, also schieben sie sich die braune Tabakpaste unter die Oberlippe. So, wie es die Schweden an diesem Abend in der Bar tun. Als Martin Steinegger die Anekdote einer Junioren-WM aus den frühen Neunzigern erzählt, kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Anstatt den braunen Speichel auszuspucken, schlucken Steinegger und seine Teamkollegen das Zeug wider besseren Wissens runter. Der Abend endet für den früheren Nationalverteidiger und heutigen Biel-Sportchef über der Kloschüssel – es ist eine heilvolle Erfahrung. Steinegger sagt: «Ich habe in meinem Leben dreimal gesnust: das erste, das einzige und das letzte Mal.»