Zürich möchte Testbetrieb weiterführen
Mehr als ein Jahr lang ist auf dem Zürcher Juch-Areal das beschleunigte Asylverfahren getestet worden. Ende September wird der Versuch abgeschlossen sein, doch bereits jetzt zeichnet sich ein Erfolg ab. «Die Stadt rechnet damit, dass der Pilotbetrieb weitergeht, falls Bern damit einverstanden ist», sagt Michael Rüegg, Sprecher des Sozialdepartements der Stadt Zürich. Noch deutlicher drückt sich Alt-Stadtrat Martin Waser, Präsident der Asylorganisation Zürich (AOZ), aus: «Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem beschleunigten Asylverfahren, wird der Standort Zürich bis auf weiteres bleiben.» Martin Reichlin, Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM), differenziert: «Was mit dem Testbetrieb nach dem 28. September passiert, steht noch nicht fest.»
Am Anfang stand die Verschärfung des Asylgesetzes, der das Stimmvolk 2013 wuchtig zugestimmt hatte. Zu Beginn des Jahres 2014 startete der Bund auf dem Juch-Areal den Pilotversuch mit 300 Plätzen. Dieser soll die Grundlagen schaffen, damit der Bund schweizweit in sechs Regionen 5000 Unterkunftsplätze für Asylsuchende bereitstellen kann. In diesen Bundeszentren sollen 60 Prozent aller Asylanträge in 140 Tagen abgeschlossen und vollzogen werden.
Neben dem Testzentrum auf dem Juch-Areal steht ein zweites Zentrum in Zürich auf dem nahe gelegenen Gottlieb-Duttweiler-Areal zur Diskussion. Dort war ursprünglich das Testzentrum geplant, scheiterte aber am Protest der Anwohner. Gemäss Michael Rüegg würde der Stadtrat aber weiterhin gerne Hand bieten zum Standort Duttweiler-Areal. «Wir wollen einen aktiven Beitrag zu einem funktionierenden Asylwesen leisten.» Ganz uneigennützig ist das nicht. Die Stadt verfolgt auch ein konkretes Interesse. Die Plätze in einem Bundeszentrum werden dem Kontingent der Gemeinde angerechnet. Denise Marquard
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