Kanderbrück in FrutigenNoch keine Eröffnung des Zündhölzlimuseums
Wegen der strengen Corona-Vorschriften kann das Zündhölzlimuseum in der ehemaligen Zündhölzlifabrik Kanderbrück derzeit nicht eröffnet werden.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Aus der Eröffnung des Zündhölzlimuseums in der ehemaligen Zündhölzlifabrik Kanderbrück wird vorerst nichts. «Sobald als möglich wird aber die Einweihung mit einem Zündhölzlifest stattfinden», teilen die Verantwortlichen nun mit.
Zündhölzli-Hochburg Frutigen
Im Frutigland gab es einst 24 Betriebe, die Zündhölzchen herstellten. In Reichenbach, Wengi, Frutigen, Adelboden, Kandergrund und Kandersteg verdienten viele Männer, Frauen und Kinder in den Fabriken und als Heimarbeit Geld für ihren Lebensunterhalt. Eine interessante, fast vergessene Industriegeschichte.
Die Kulturgutstiftung Frutigland hat in Archiven und Bibliotheken umfassend recherchiert, Zeitzeugen befragt und Gegenstände gesammelt. Daraus sind ein Museum und eine Broschüre entstanden. Zu erfahren ist darin, wie sich die Herstellung der Hölzchen verändert hat, wie die Kinderarbeit und gesundheitliche Probleme lange Zeit an der Tagesordnung waren, einzelne Familien die Zündholzindustrie prägten, ein Schwedentrust die meisten Betriebe übernahm und nach und nach schloss. Heute werden noch in der Firma Pyro-Willen Spezialitäten produziert und wird Handel mit Feuerwerk betrieben.
Die 100-seitige Broschüre «Die Frutiger Zündholzindustrie» ist ab sofort im regionalen Buchhandel für Fr. 20.– erhältlich. In Texten, Fotos, Abbildungen und Erzählungen von Zeitzeugen ist viel über die Zündhölzligeschichte zu erfahren.
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