OC Oerlikon legt erneut deutlich zu
Im ersten Quartal konnte OC Oerlikon den Umsatz um 35 Prozent steigern. Die Analysten sind aber dennoch nicht zufrieden.
Mit dem Industriekonzern OC Oerlikon geht es im neuen Geschäftsjahr weiter bergauf. In den ersten drei Monaten gingen beim Unternehmen 23 Prozent mehr Bestellungen ein als im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg um 35 Prozent auf 953 Millionen Franken.
In einer Telefonkonferenz liess Konzernchef Michael Buscher am Dienstag durchblicken, dass auch die Profitabilität erneut gesteigert werden konnte. «Dieses Jahr werden wir uns diesbezüglich dem Leistungsniveau der operativ besten Jahre annähern.»
Kostensenkungen und Umsatzwachstum
Der Maschinen- und Anlagenbauer hatte während der Finanz- und Wirtschaftskrise tiefrote Zahlen geschrieben und stand wegen seiner Schulden kurz vor dem Kollaps. Die danach eingeleiteten Sanierungsmassnahmen führten den Konzern 2010 erstmals wieder in die Gewinnzone. Im ersten Quartal 2011 bestätigte sich dieser Aufwärtstrend.
Zur besseren Profitabilität beigetragen haben Kostensenkungen und das Umsatzwachstum, das in allen Konzernsparten im zweistelligen Prozentbereich ausgefallen ist, wie Buscher ausführte. Insbesondere der asiatische Raum, wo die Umsatzsteigerung 54 Prozent betrug, beflügelte das Geschäft.
Beim Bau von Textilmaschinen, dem grössten Segment von OC Oerlikon, konnte der Umsatz um 58 Prozent auf 458 Millionen Fr. gesteigert werden. Die konjunkturelle Erholung habe speziell die Nachfrage in China, Indien, der Türkei und Südamerika erhöht.
Im Segment Antriebstechnologie profitierte das Unternehmen vom wirtschaftlichen Aufschwung auf dem Bau-, Energie- und Agrarmarkt. Der Umsatz konnte um ein Fünftel auf 205 Millionen Fr. erhöht werden. Auch in den Segmenten Vakuum- und Beschichtungstechnologie nahmen die Umsätze zu.
Solargeschäft als Hoffnungsträger
Grosse Hoffnungen setzt OC Oerlikon auf den im ersten Quartal mit einem Umsatz von 47 Millionen Fr. noch bescheidenen Konzernbereich Solar. Hier stellt das Unternehmen Maschinen zum Bau von Solarprodukten her. In den kommenden Monaten erwartet der Konzern entsprechende Aufträge in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe.
«Wir stehen in Verhandlungen mit potenziellen Kunden», führte Finanzchef Jürg Fedier während der Telefonkonferenz aus. Wegen der zurückhaltenden Kreditvergabe in China könne es bei diesen Geschäften aber zu Verzögerungen kommen.
Optimismus hier, Skepsis da
Nicht nur wegen des Potenzials im Solarbereich ist OC-Oerlikon- Chef Buscher überzeugt, die Krise überwunden zu haben: «Wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele für 2011 zu erreichen und unser nachhaltiges Comeback sicherzustellen.» Für das laufende Geschäftsjahr strebt OC Oerlikon ein Umsatzplus von 10 Prozent auf knapp 4 Milliarden Franken an.
Die Anleger bleiben trotz der soliden Quartalszahlen und des optimistischen Ausblicks der Geschäftsleitung skeptisch. Der Aktienkurs des Industriekonzerns gab zunächst deutlich um 4,2 Prozent nach, erholte sich dann allerdings wieder. Kurz nach 13 Uhr lag das Wertpapier 1,5 Prozent im Minus.
Nach Ansicht eines Experten der Bank Vontobel ist der Umsatz im Textilmaschinen-Geschäft 20 Prozent unter den Erwartungen geblieben. Auch die Solarsparte des Industriekonzerns habe erneut enttäuscht, da keine nennenswerten Aufträge zu verzeichnen gewesen seien. Ein anderer Analyst wies auf die Währungskonstellationen hin, die nun auch bei Oerlikon ihren Tribut fordere.
SDA/mrs
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