«Ich liebte einen MI6-Agenten»
Eine Bernerin trifft in den Siebzigerjahren den Gentleman John, der in der britischen Botschaft arbeitet. Mehr sagt er ihr nicht. Nach zehn Jahren Beziehung erfährt sie sein Geheimnis – wenn auch nur zufällig.

Sie lebt heute in einer ruhigen Vorortgemeinde am rechten Zürichseeufer. Vor dem Haus eine verkehrsberuhigte Strasse, auf der Wiese gegenüber weiden Schafe, auf der anderen Seite verdecken Gärten die Bahngeleise. Vom Balkon aus sieht sie einen Streifen See, wenn die Blätter nicht zu dicht sind. An der Wand hängt Kunst, Surreales des Schotten Alan Davie, auf der Kommode stehen Fotos: John (Name geändert), sie und John, ihre Schwester, ihr ungarischer Vater. Als Ungarn 2017 gegen die Schweiz um die Qualifikation für die Fussball-WM spielte, wusste sie nicht, wem sie die Daumen drücken soll.