TiervermittlungPlatz für immer – nicht nur für den Lockdown
Etliche Leute wollten sich die Zeit des Lockdown mit einem Tierchen vertreiben. Doch in den Heimen waren sie nicht erfolgreich. Das Personal wollte nämlich wissen, wo die Tiere bleiben, wenn die Arbeit wieder ruft. Diese Zeitung hilft am Montag bei der Vermittlung.
Die hier vorgestellten Tiere warten im Tierheim des Tierschutzvereins des Kantons Freiburg in Estavayer. Wer Interesse hat und zudem die nötige Zeit und Geduld, ein Tier zu betreuen und, im Fall der Hunde, auch zu beschäftigen und zu erziehen, kann sich am Montag, 8. Juni, von 8 bis 11.30 Uhr unter dieser Nummer melden: 031 330 36 32
Hira

Hira ist eine Arbeitshündin, und so sollte sie auch gehalten werden. Das heisst nicht, dass man ihr den ganzen Tag nur Befehle erteilen muss. Man kann auch spielerische Sachen machen oder die Schäferhündin mit Hundesport fordern. Mit Menschen hat die fast acht Jahre alte Hira keine Probleme, die hat sie eigentlich ganz gern. Aber andere Tiere sollten nicht im gleichen Haushalt leben, denn Hira startet auch gegen andere Hunde
öfter mal einen Angriff. Das müssen die neuen Besitzer ihr
unbedingt mit viel Training abgewöhnen. Hira braucht Besitzer, die sich mit Schäferhunden auskennen, aber in der Erziehung nicht laut werden. Herumgeschreie schreckt sie ab. Sie ist, wie fast alle Hunde ihrer Rasse, immer noch lernbereit.
Bob Marley

Der rote Kater ist etwas zottelig. Vielleicht kam er darum zu seinem Namen. Dieser Bob Marley ist sehr anhänglich und liebt seine Menschen. Er will Gesellschaft haben, sonst könnte es sein, dass er markiert. Er braucht neue Besitzer, die meistens zu Hause sind und aufpassen, dass er nicht seinem Laster frönt. Es dürfen sicher keine anderen Katzen im gleichen Haushalt leben. Bob Marley braucht aber Auslauf.
Teko

Teko liebt Menschen, Teko liebt Wasser, und Teko liebt das Spielen. Der acht Jahre alte Beauceron-Mischlings-Rüde hat fast nur gute Eigenschaften. Und trotzdem hat er noch keinen Platz gefunden. Er wartet schon zwei Jahre darauf. Hindernis sind seine Grösse und sein Gewicht. Es kommen halt nur starke und bodenständige Leute infrage, um Teko zu händeln. Doch an der Leine ziehe er nur am Anfang des Spaziergangs. Danach werde er ganz friedlich, sagen die Leute vom Tierheim. Teko ist ein guter Familienhund, sind sie überzeugt, trotz seiner Grösse. Mit anderen Hunden ist er meistens freundlich, doch gibt es halt auch für ihn Artgenossen, die er nicht so toll findet und die er verbellen muss. Katzen mag er nicht. Teko fischt gerne Steine aus den Bächen. Das sieht man seinen Zähnen leider an.
Saphir

Was hat der für einen grossen Kopf. Überhaupt ist der zwei Jahre alte Deutsche Schäferhund Saphir ein schöner Hund. Nur wurde auch bei ihm züchterisch die Hinterpartie tiefer gesetzt. Darum hat er Probleme mit seinen Hüftgelenken. Seine Besitzerin wurde krank. Wohl darum wurde nach den Junghundekursen nicht mehr mit Saphir gearbeitet. Er ist sensibel und braucht eine konsequente, aber liebevolle Führung und einen Haushalt ohne andere Tiere. Wird er angeschrien, führt das nicht zum Ziel. Schön wäre, wenn Saphir zu Leuten käme, die Erfahrung mit der Rasse haben und wissen: Seine Erziehung wird zum Vollzeitjob. Aus ihm könnte ein guter Fährtenhund werden.
Mocky

Der Münsterländer Mocky verbrachte seine vier Lebensjahre in einem Zwinger. Er kennt das Leben ausserhalb dieser engen Grenzen nicht. Das heisst, dass die neuen, sicher sportlichen Besitzer ihm vieles werden beibringen müssen. Und da Mocky zwar ein lieber Kerl ist, aber nicht so schnell von Begriff, braucht das viel Geduld. Mocky ist stürmisch und läuft auf die Menschen zu. Er sollte darum nicht zu kleinen Kindern platziert werden. Er ist ein Jagdhund und muss an der Leine geführt werden.
Nuki

Wild und lebhaft: Das sind die wichtigsten Charaktereigenschaften von Nuki. Der drei Jahre alte Rüde ist eine Mischung aus Jack Russell und Deutschem Pinscher. Er ist an allem interessiert, was so um ihn herum geschieht. Er will spielen und täglich sein sportliches Programm absolvieren. Darf er das nicht, könnte er im Haushalt unangenehm werden. Nuki versucht immer wieder selber zu bestimmen, wo es langgehen soll.
Darum braucht er klare Grenzen.
Meccio

Shar Pei Meccio kann nicht alleine sein. Das ist sein grosses Manko, und darum ist der zwei Jahre alte Rüde auch im Tierheim gelandet. Er nimmt wohl den starken Familiensinn, den man seiner Rasse zuordnet, allzu ernst. Mit ihm muss in kleinen Schritten das Alleinsein geübt werden, und das wird Zeit und Geduld brauchen. Meccio hat einen starken Chrakter und muss noch viel lernen. Eine Mischung, die viel Durchhaltewillen vonseiten der zukünftigen Besitzer fordert. Dafür ist Meccio ausserordentlich treu, und er liebt seine Familie. Das wird sicher auch an einem neuen Platz der Fall sein. Meccio hat, anders als viele Hunde seiner Rasse, keine Hautprobleme. Überhaupt ist er ein schöner Hund, jedenfalls für all jene Menschen, die ein runzeliges Hundegesicht mögen, aus dem einem die Augen Meccios entgegenschielen.
Mavia

Mavia war eine wildlebende Katze, die zusammen mit ihren Jungen ins Tierheim gebracht wurde. Sie ist scheu und kann noch kaum angefasst werden. Aus Mavia muss erst noch eine Hauskatze werden, sie muss quasi gezähmt werden. Eine Aufgabe, die viel Geduld erfordert. Es gibt zu diesem Thema Literatur, in der sich allfällige neue Besitzer von Mavia kundig machen können. Bis aus dem zwei Jahre alten Mavia eine Stubenkatze wird, vergeht sicher etwas Zeit, aber die Mühe lohnt sich.
Fotos: Nicole Philipp
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