Fussballer kicken weiterhin auf Naturrasen
Ein Kunstrasen im Worbboden ist vom Tisch: Die Stimmberechtigten haben die nötigen 1,66 Millionen Franken abgelehnt.
Die Abstimmung über den Bau eines neuen Kunstrasenspielfelds im Worbboden wurde zur Zitterpartie: Grüne, SP und EDU kämpften im Vorfeld der Abstimmung dagegen, FDP, SVP und EVP sagten Ja. Nun haben die Stimmberechtigten am Wochenende knapp entschieden, nicht 1,66 Millionen Franken für den Fussball ausgeben zu wollen. Den Ausschlag zum Nein machten bei einer Stimmbeteiligung von 34,3 Prozent lediglich 270 Stimmen. Die Worber Fussballer trafen sich Samstag und Sonntag im Worbboden zum traditionellen Schülerturnier. Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) besuchte das Turnier und überbrachte den Fussballern gestern Nachmittag das Resultat gleich persönlich. Die Mitteilung, dass in Worb auch weiterhin auf Naturrasen gespielt werden muss, habe auf die Turnierstimmung geschlagen, erzählen mehrere Zuschauer. «Viele sind gegen Fussball» «In Worb gibt es viele, die etwas gegen Fussball haben», sagte Jürg Schwarzenbach, FDP-Parlamentarier und Präsident des SC Worb in einer ersten Reaktion. So habe eine «grosse Lobby» gegen den Investitionskredit gekämpft. Laut Schwarzenbach teilweise mit falschen Argumenten und falschen Zahlen. Der Vereinspräsident hält in seiner Abstimmungsanalyse jedoch auch nicht mit Eigenkritik zurück: Weil sein Verein die Mitglieder bewusst nicht für politische Anliegen mobilisiere, habe die Dringlichkeit eines Kunstrasens der Bevölkerung nicht aufgezeigt werden können. «Mit dem Nein haben wir nichts erreicht», so Schwarzenbach enttäuscht, «die Platzprobleme sind damit nicht gelöst.» Er fordert deshalb die Gegner dazu auf, nun gemeinsam nach konstruktiven Lösungen zu suchen. SP hat Problem erkannt SP-Co-Präsident Christoph Moser erklärte gestern Nachmittag, dass seine Partei den Platzmangel erkannt habe. «Jetzt muss die Situation analysiert und über ein zweites Spielfeld mit Naturrasen diskutiert werden», sagte er. Weil Sport der SP wichtig sei und die Gemeinde deshalb eine gute Infrastruktur zur Verfügung stellen müsse, werde seine Partei Hand für neue Lösungen bieten. Auch die Grünen sind gemäss deren Präsidentin Barbara Rebsamen bereit, über ein zweites Fussballfeld zu diskutieren. «Aber erst später», so Rebsamen. Erst müsse klar sein, welche Auswirkungen die Finanz- und Wirtschaftskrise in den kommenden Jahren auf die Gemeindefinanzen habe. Um die Finanzen zu schonen, hatte das Parlament im vergangenen Oktober den Kredit von anfänglich rund 2 Millionen Franken auf brutto 1,66 Millionen Franken zusammengestrichen. Wegen Beiträgen des Kantons und der Worber Fussballer hätte die Gemeinde schliesslich für den Bau des Kunstrasenspielfelds gut eine Million Franken bezahlen müssen. Christian Liechti>
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