Der Schock nach der Räumung hält an
Nach der Räumung in den frühen Morgenstunden vom Dienstag veranstalteten die Anti-AKW Aktivisten einen Tag später eine Medienkonferenz auf dem Viktoriaplatz. Die Aktivisten verschafften vor allem ihrer Empörung zur Räumung Luft.

Die Frage, wie die Anti-AKW-Bewegung ohne ihr Camp weiter agiert, konnten die Verantwortlichen nicht beantworten. Am Donnerstagabend findet nach wie vor eine Demo statt, wobei die Route noch nicht feststehe. Auch das Dienstags-Picknick soll ein Bestandteil der Protest-Bewegung bleiben, erklärten die Aktivisten.
In den insgesamt drei Gesprächen mit dem Stadtpräsident Alexander Tschäppät seien lediglich die Schlafzelte als Störung diskutiert worden. Die restliche Infrastruktur des Camps sei nicht als Kritikpunkt angesprochen worden, erklärten die Aktivisten. Eine mögliche Räumung sei nie ein Diskussionspunkt gewesen. Das Angebot, anstelle des Camps nur eine Mahnwache aufrecht zu halten, hätten die Aktivisten bewusst abgelehnt. «Die Zelte waren ein sichtbares Zeichen für eine unsichtbare Gefahr, das sollte auch so bleiben», nahmen sie Stellung.
Der Schock der Räumung sitzt Tief
«Die Stadt Bern hat die falschen Leute gepackt», wie ein Aktivist erklärte. So hätten die Verantwortlichen im BKW-Gebäude ungestört ihre Arbeit aufnehmen können, während die Camper auf die Polizeiwache gebracht wurden. Weiter beklagten sie sich über die Vorgehensweise der Polizei. Auf der Dienststelle seien die Aktivisten veranlasst worden ihre Kleidung auszuziehen. Dies mache die Polizei, wenn eine Person «gefährlich wirke», soll als Begründung angegeben worden sein.
Die Anti-AKW-Bewegung habe öffentliche Arbeit im politischen sowie im sozialen Bereich geleistet. Den grossen Rückhalt in der Bevölkerung am Protest-Marsch zum AKW Mühleberg, an dem 3000 Menschen teilnahmen, hätten ihnen Unterstützung gegeben. «Tschäppät hätte diesen Rückhalt nutzen müssen, wenn er, wie er sagt für den Atom-Ausstieg sei», begründete eine Aktivistin.
Unklare Zukunft
Die Aktivisten hätten zwei Arten von Protest geführt, zum einen einen direkten Protest und zum anderen die Organisation vom Demos sowie Medienarbeit. Beides sei durch die Räumung «durcheinander gewühlt worden». Diese Arten des Protestes sollen auch in Zukunft weiter durchgeführt werden, so ein Aktivist.
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