Mehr Platz für Velos auf dem Thunplatz
Am Donnerstag wurde im Berner Stadtrat die Umgestaltung der Achse Thunplatz–Burgernziel–Ostring diskutiert.
Die Achse Thunplatz-Burgernziel-Ostring, eine der wichtigsten Verkehrsachsen Berns, soll umgestaltet und saniert werden. Das Stadtparlament hat am Donnerstagabend den Kredit für eine Gesamtplanung genehmigt und ein paar Weichen gestellt.
Den vom Gemeinderat beantragten Kredit von 2,4 Millionen Franken hiess der Stadtrat nach längerer Diskussion mit 43 zu 30 Stimmen gut. Ziel der gross angelegten Projektierung ist es, verschiedene anstehende Sanierungs- und Umgestaltungsprojekte in Bern Ost koordiniert zu planen.
Zu den Vorhaben gehören unter anderem die Gestaltung des Thunplatzes, die Gesamtsanierung eines Teils der Thunstrasse und die Sanierung des Ostrings. Konkret müssen Tramgleise erneuert und Haltestellen behindertengerecht umgestaltet werden. Der mehrspurige Kreisel am Burgernziel soll zu einem Knoten mit Ampeln umgebaut werden. Zwischen Brunnadernstrasse und Thunplatz werden Velostreifen auf die Fahrbahn gebaut, weswegen den Autos stadteinwärts nur noch eine Spur zur Verfügung stehen soll.
«Ein Stück Stadtreparatur»
Obwohl es erst um den Planungskredit ging, legten sich die Fraktionen bereits engagiert ins Zeug. Die Rot-Grün-Mitte-Parteien und die Grünliberalen unterstützten den Kredit. Mit den vorgesehenen Projekten werde mehr Sicherheit im Verkehr geschaffen. Der Burgernziel-Kreisel sei für Velofahrer äusserst prekär und für Fussgänger ein Hindernis, sagte Franziska Grossenbacher (GB/JA). Tram und Bus blieben ständig im Stau stecken.
Daniel Imthurn (GLP) sprach von einem «Stück Stadtreparatur», das Planungssünden der 1960er-Jahre behebe. Heute baue man keine breiten Strassen mehr durch Quartiere hindurch. Es gelte jetzt, die Lebensqualität der Quartierbevölkerung zu erhöhen. Zumal auf dem Areal des ehemaligen Tramdepots Burgernziel eine Wohnüberbauung entstehen soll.
Bürgerliche dagegen
Die Bürgerlichen bekämpften den Planungskredit und die Stossrichtung einiger Teilprojekte vehement. Die vorgesehenen Massnahmen seien ideologisch rot-grün geprägt und gingen einseitig zulasten des motorisierten Individualverkehrs, kritisierten FDP und SVP. Dies ausgerechnet «bei der grössten Ost-West-Querung der Stadt», wie Jacqueline Gafner Wasem (FDP) anmerkte. Schon heute sei die Achse eine der ärgerlichsten Staustrecken der Stadt.
Gerade Gewerbetreibende seien auf diese Verkehrsachse angewiesen, sagte Alexander Feuz (SVP). Hebe man den Burgernziel-Kreisel auf, werde sich der Verkehr zurückstauen und womöglich in die Quartiere ausweichen.
Doch sämtliche Anträge, die auf eine Besserstellung für den motorisierten Verkehr abzielten, wurden abgelehnt. Dafür hiess der Rat Anträge der vorberatenden Kommission gut, die auf noch mehr Platz für Velos abzielen.So soll auf der ganzen Strecke Thunplatz-Ostring beidseitig ein Velostreifen von mindestens anderthalb Metern Breite erstellt werden. Der Rat lehnte es dabei ab, die vorhandene Baumallee integral zu erhalten, wie es die SP gefordert hatte.
Noch kein Volksvotum
Gemeinderätin Ursula Wyss (SP) wies auf den «Handlungsbedarf» auf dieser stark belasteten Verkehrsachse hin. Es handle sich um den «im Moment schwierigsten Strassenabschnitt» in Bern. Die Stadtregierung schätzt die Gesamtkosten für die Massnahmen auf rund 36 Millionen Franken.
Mit 43 zu 28 Stimmen lehnte der Rat einen Antrag der SVP ab, bereits den Planungskredit obligatorisch dem Volk vorzulegen.
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